Agile Arbeitsmethoden gelten wirtschafsweit als besonders vielversprechender Ansatz, um ein dynamisches und kreatives Arbeitsumfeld zu schaffen – und dadurch schneller und innovativer zu werden. Agile Methoden sind schon recht weit bekannt. 57 Prozent der Fach- und Führungskräfte kennen mindestens eine agile Methode. Das zeigt eine gemeinsame Studie der Online-Jobplattform StepStone und des Kienbaum Institut @ ISM. Von diesen 57 Prozent arbeitet gut die Hälfte (55 Prozent) tatsächlich mit wenigstens einer agilen Methode.
Gefragt haben Stepstone und Kienbaum rund 10.000 Fach- und Führungskräfte nach diesen Methoden: Kanban (nicht zu verwechseln mit den vor Jahrzehnen in der Automobilbranche eingeführten Kanban-Kärtchen), Scrum, Design Thinking, Rapid Prototyping, Customer Journey, Lean Startup, Business Model Canvas, Persona (siehe unten). Die bekanntesten agilen Arbeitsmethoden sind Kanban (34 Prozent), Scrum (32 Prozent) und Design Thinking (25 Prozent).
Unterm Strich, so die Studienautoren setze „fast jeder Dritte bereits agile Techniken ein, um den vielfältigen Aufgabenstellungen der digitalen Arbeitswelt effizient zu begegnen“, bei den Führungskräften betrage die Quote sogar 42 Prozent, bei den Fachkräften rund 25 Prozent.
Die agilen Methoden beschreiben die Studienautoren so:
Customer Journey
Methode zur Beschreibung aller Erfahrungsaspekte, die ein Kunde durch die Interaktion mit einem Produkt oder einem Unternehmen erlebt.
Business Model Canvas
Strategisches Management-Instrument zur Entwicklung und Planung konkreter Geschäftsmodelle. In einem einseitigen Chart werden unter anderem die Kosten, die potenziellen Kunden, die Ressourcen sowie der Wertbeitrag des Geschäftsmodells beschrieben.
Design Thinking
Ansatz zur Lösung komplexer, undefinierter/unbekannter Probleme. Die Schritte Verstehen, Beobachten, Synthese, Ideenfindung, Prototyp und Testen orientieren sich am Arbeitsprozess von Designern. Im Mittelpunkt dabei stehen die Nutzerbedürfnisse und -wünsche.
Kanban
Methode zur Reduzierung parallel ausgeführter Aufgaben anhand eines KANBAN-Boards, welches den Workflow in Spalten darstellt (beispielsweise „to do“, „in progress“, „done“). Die zu erledigenden Aufgaben werden auf je einem Zettel sukzessive über das Board bewegt – die Spalte „in progress“ ist dabei limitiert.
Lean Startup
Methode, um schnell feststellen zu können, ob ein Produkt, Service oder eine Geschäftsidee am Markt funktioniert. Durch eine schnelle Realisierung am Markt können verschiedene Features getestet und das Feedback zur Optimierung genutzt werden.
Persona
„Personas“ veranschaulichen typische Vertreter einer bestimmten Zielgruppe mittels umfangreicher Charakterisierung. Durch die Beschreibung verschiedener Personas können sich Entwickler besser mit Zielgruppen identifizieren und deren Perspektiven einnehmen.
Rapid Prototyping
Methode, bei der durch die Anfertigung und das Testen eines Produkt-Prototyps frühzeitig (und noch während der Entwicklung) Fehler oder Schwächen des Produktes erkannt und optimiert werden können, und zwar durch direkte Prüfung mit dem Kunden.
Scrum
Gekennzeichnet durch den iterativen Entwicklungsprozess eines Produktes/Services. Dabei gibt es drei Rollen: Den Product Owner (Auftraggeber), den Scrum Master, welcher darauf achtet, dass die Scrum-Prinzipien eingehalten werden, sowie das Team, welches in zeitlich beschränkten Arbeitszyklen einen Prototypen für die vom Product Owner gestellten Anforderungen erstellt.
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