Die neuen CO2-Grenzwerte in der EU beschäftigen die Autohersteller seit geraumer Zeit. Dennoch läuft ihnen diese nun davon. Bis 2021 werden sie die Kurve nicht mehr bekommen, wie eine neue Studie der Londoner Beratung PA Consulting zeigt.
Den Autoherstellern drohen durch die neuen CO2-Emissionsregeln im Jahr 2021 Strafzahlungen von insgesamt 14,65 Milliarden Euro.
Laut PA Consulting schafft keiner der 13 führenden Autobauer Europas die EU-Grenzwerte. Der Volkswagen-Konzern muss der Prognose zufolge allein rund 4,5 Milliarden Euro Strafe zahlen, Daimler knapp eine Milliarde, BMW rund 750 Millionen Euro. Die größten Umweltsünder sind Mazda, Fiat Chrysler (FCA) sowie Honda, durch geringere Verkaufszahlen muss aber nur FCA Milliardenstrafen fürchten.
Rückschritt in 2019
2019 war für die Hersteller ein Rückschritt. Nach vier Jahren stetiger CO2-Reduzierung in ihren Flotten fielen die Emissionen laut PA Consulting wieder höher aus.
Die Nachfrage nach SUVs sowie nach leistungsstarken Fahrzeugen stieg im vergangenen Jahr weiter an, zudem mangelt es weiterhin an attraktiven Fahrzeugen mit alternativen Antriebsformen. Nach negativen Diesel-Schlagzeilen wurden mehr Benziner mit höherem CO2-Ausstoß gekauft.
Nun müssten Autohersteller in Europa allein im laufenden Jahr mehr als 2,5 Millionen zusätzliche rein batterieelektrische Fahrzeuge verkaufen, um die Ausstoßziele zu erreichen – was praktisch unmöglich ist.
"Autoherstellern fehlt die Zeit, um die Emissionen schnell genug zu mindern und Strafzahlungen zu vermeiden", sagte Michael Schweikl, Automobilexperte von PA Consulting, der Automobilwoche. Verkaufs-, Marketing- und Preisstrategien zur Akzeptanz emissionsarmer Fahrzeuge seien jetzt von entscheidender Bedeutung.
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