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Donnerstag, 19. Dezember 2019, 15.00 Uhr

Erste Diesel-Fahrzeuge in der Werkstatt:
Welle der Nachrüstungen startet

Bisher war es nur eine theoretische Möglichkeit. Jetzt haben die ersten Hardware-Nachrüstungen für Diesel-Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 5 in einem Autohaus bei Stuttgart begonnen. Die Automobilwoche war dabei.

Von Michael Gerster
Kunde Claus Beck (links) begutachtet mit einem Mechaniker das nachträglich eingebaute Abgassystem bei seiner Mercedes C-Klasse. (Foto: Gerster)
Kunde Claus Beck (links) begutachtet mit einem Mechaniker das nachträglich eingebaute Abgassystem bei seiner Mercedes C-Klasse. (Foto: Gerster)

Eine schwarze C-Klasse steht auf der Hebebühne der Werkstatt des Autohauses Felix Kloz in Fellbach bei Stuttgart. Äußerlich sieht der Mercedes 220 CDI makellos aus. In zehn Jahren ist sein Besitzer Claus Beck (66) nur 81.000 Kilometer gefahren. Doch die C-Klasse ist ein Euro-5-Diesel mit sehr hohem Stickoxid-Ausstoß und damit von den angekündigten Fahrverboten in der Landeshauptstadt bedroht.  Bei einem Verkauf würde Claus Beck kaum mehr etwas für den Wagen bekommen. Deshalb hat er sich zu einer Nachrüstung mit einer verbesserten Abgasreinigung entschlossen.

Der Einbau dürfte eine der ersten in ganz Deutschland sein. Noch immer sind auf den Straßen in Deutschland über fünf Millionen Euro-5-Diesel unterwegs, die die Stickoxid-Grenzwerte im realen Betrieb meist nicht einhalten. Allein in Stuttgart sind es rund 150.000. Trotz Software-Updates der Hersteller drohen im neuen Jahr weitere Fahrverbote. So gilt in Stuttgart ab Januar die Sperrung von vier Hauptverkehrsachsen für alle Dieselmotoren unterhalb der Abgasnorm Euro 6 sowie ein Tempolimit von 40 Stundenkilometern auf vielen Hauptstraßen. Auch Dutzende andere Kommunen planen verschärfte Einfahrtbeschränkungen, um die Luftqualität zu verbessern.

Für Claus Beck war schnell klar, dass er sich für eine Nachrüstung entscheiden würde. "Ich hätte sie sogar komplett aus eigener Tasche bezahlt", sagt er. Verärgert hat ihn allerdings das lange Tauziehen um eine Regelung. "Das hätte man doch schon vor einem Jahr haben können", klagt er. Dabei geht es ihm neben dem Werterhalt des Autos und der Schonung der Umwelt auch um die individuelle Mobilität. "Ich habe zwar ein Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr. Trotzdem will ich sicher sein, dass ich jederzeit überall hinfahren kann", sagt Beck. Ein Neukauf kam für ihn dagegen nie in Frage. "Das hätte ja wieder der Autoindustrie in die Hände gespielt."


Martin Pley (rechts), der die Abgassysteme herstellt, bringt bei Claus Beck symbolisch eine blaue Plakette an. (Foto: Gerster)

3350 Euro kostet das Abgassystem

Christian Reher von der Kfz-Innung der Region Stuttgart fordert: "Jeder Autobesitzer sollte bei seinem Diesel die Möglichkeit haben, sich zwischen einer Nachrüstung und einem Neukauf zu entscheiden." Es sei wichtig, dass der Fahrzeugbestand in Deutschland sauberer werde. Deshalb fordert er, die Unterstützung der Hersteller für die Kunden nicht nur auf die Schwerpunktregionen zu beschränken, wo die Luftbelastung besonders hoch ist.  "Der Umweltschutz darf nicht an Stadtgrenzen Halt machen", so Reher.

Die Mechaniker in der Werkstatt machen Tempo. Der Ad-Blue-Tank ist bereits im Raum für das Reserverad untergebracht, der neue Katalysator montiert. Jetzt müssen noch die Kabel über den Kofferraum und die Seitenteile ins Cockpit gezogen werden, damit dort ein Display angeschlossen werden kann, das den Füllstand des Harnstoffs anzeigt.  "Wenn wir noch mehr Routine haben, schaffen wir das in dreieinhalb bis vier Stunden", sagt Werkstattleiter Eberhard Renz.

Das Autohaus Felix Kloz ist einer von über 20 Partnerbetrieben des Abgasspezialisten Dr Pley SCR Technology in Deutschland. Pley bietet Hardwarenachrüstungen nicht nur für Mercedes, sondern auch für BMW und Volvo an. Im Fall des Mercedes muss der Kunde das System für 3350 Euro zuzüglich Versandkosten bei Pley bestellen. Bei BMW sind es 250 Euro mehr. Werkstätten wie die von Felix Kloz, die auch Abgasuntersuchungen machen dürfen, übernehmen dann den Einbau. Dieser wird mit 375 Euro berechnet, also nur die Arbeitsstunden. Während Mercedes und der Volkswagen-Konzern die Umrüstung mit 3000 Euro bezuschussen, bleiben BMW-Fahrer auf den Kosten sitzen. 

Ob daraus ein großes Geschäft für die Autohäuser wird, darf bezweifelt werden. "Für uns steht die Kundenbindung an erster Stelle", sagt Dieter Schlatterer, Geschäftsführer des Autohauses Felix Kloz. "Wir müssen ihnen eine Alternative zum Neukauf anbieten, den sich viele nicht leisten können." In den ersten Monaten des Jahres 2020 rechnet er mit bis zu 2000 Umrüstungen in seiner Werkstatt. Über 200 bezahlte Vorbestellungen hat er schon. Darunter sind auch BMW-Fahrer, für die das Autohaus den Einbau ebenfalls übernimmt. "Wie die mit dem Thema umgehen, geht gar nicht", sagt Martin Pley mit Blick auf BMW. Auf der Homepage werde empfohlen, ein neues Auto zu kaufen, erzählt er. Das habe sehr viele treue BMW-Fahrer verärgert.


Der Ad-Blue-Tank findet im Raum für das Reserverad Platz. Er sit mit rund fünf Litern relativ klein. (Foto: Gerster)

1600 Systeme hat Pley bereits verkauft

2000 Abgassysteme für Volvo, BMW, und Mercedes hat Pley bereits produziert. 1600 davon seien bereits verkauft. Spätestens Mitte Januar sollen die nächsten 2000 gefertigt werden,  danach richtet sich die Produktion nach der Nachfrage. Die sieht Pley im mittleren fünfstelligen Bereich. Allein Daimler rechnet mit bis zu 50.000 Umrüstungen, wie es aus dem Konzernumfeld heißt. Auch die Baumot-Gruppe hat bereits Lösungen erarbeitet. Hier werden viele Modelle aus dem VW-Konzern abgedeckt.

Ist das Auto umgerüstet, muss die Werkstatt dies auf einem Formblatt dokumentieren. Damit kann der Kunde dann zur Zulassungsstelle gehen und bekommt einen Nachweis in den Fahrzeugpapieren, dass die Grenze von 270 Milligramm pro Kilometer eingehalten wird. Bei einer Kontrolle kann er diese vorzeigen und wird damit von einem Bußgeld verschont. Die blaue Plakette, die Martin Pley beim Pressetermin werbewirksam auf der Windschutzscheibe anbringt, hat mehr symbolischen Charakter. Denn noch immer hat sich der Bund nicht für eine allgemeine Kennzeichnung nachgerüsteter Dieselfahrzeuge entschieden.

Nach gut drei Stunden kann Claus Beck seinen schwarzen Mercedes wieder aus der Werkstatt fahren. Lediglich das kleine Display für die Ad-Blue-Anzeige über der Mittelkonsole erinnert äußerlich an den Umbau. Im Fahrbetrieb sei dagegen kaum etwas zu spüren, sagt Martin Pley. Der Ad-Blue-Tank ist mit rund fünf Litern nicht gerade üppig. Claus Beck wird also in Zukunft öfter mal an die Tankstelle müssen, um nachzufüllen. Doch da er eher selten in sein Auto steigt, dürfte auch das zu verschmerzen sein.

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