Top: Der Opel Corsa ist das erste deutsche Elektromodell im B-Volumensegment
Leicht war es für die Designer und Entwickler des neuen Corsa sicherlich nicht. Zum einen mussten sie hören, dass Opel künftig zur vierten Marke des französischen PSA-Konzerns wird. Und zum anderen wurde ihnen dann auch noch mitgeteilt, dass man den bis dato nahezu kompletten Corsa-Entwurf in die Tonne treten könne.
Umso bemerkenswerter ist, was für ein gutes Auto die Rüsselsheimer in der knappen Zeit nach der Übernahme auf die
Räder gestellt haben. Nie war ein Corsa sicherer, nie schicker, nie erwachsener. Und nie zuvor vielseitiger, was die Antriebe angeht. Denn erstmals gibt es eine elektrische Variante des Fahrzeugs. Damit ist Opel die einzige deutsche Marke, die im B-Volumensegment ein Elektroauto anbietet.
Die gesamte technische Basis des kleinen Opel – das gilt für Verbrennungsmotoren wie für den E-Antrieb – stammt von den Kollegen aus Frankreich. Der Corsa teilt sich die Plattform CMP („Common Modular Platform“) unter anderem mit dem Peugeot 208. Auch der nächste Mokka X wird auf der CMP basieren.
Das fertige Chassis von PSA war auch der Grund, warum Opel den Corsa so schnell realisieren konnte. Opels Designchef Mark Adams gelang es, Länge, Breite, Höhe, Radstand und Überhänge in äußerst harmonische Proportionen zu setzen. Der Corsa wirkt in seiner Gesamtheit klar und reduziert.
Das Auto profitiert davon, dass Hightech-Features aus höheren Klassen bei Opel nach unten weitergereicht werden. Dazu gehört das adaptive und blendfreie Matrix-LED-Licht, das Opel zum ersten Mal in diesem Segment anbietet. Zudem gibt es eine Verkehrsschilderkennung, die sogar dynamische LED-Anzeigen lesen kann, sowie eine adaptive Geschwindigkeitsregelung auf Radarbasis. Der Corsa wird im spanischen Saragossa produziert.
FLOP: SUVs wie BMWs X7 wirken aus der Zeit gefallen
Ein Riese zum Reisen auf den US-Highways. Dafür war er der X7 gedacht, das größte SUV, das BMW je auf die Räder gestellt hat. Mit dem Projekt ging der Münchner Autohersteller lange schwanger, verwarf die Idee aber während der Finanzkrise wieder, in der Annahme, die US-Kunden würden danach zu kleineren und sparsameren Autos greifen. Weit gefehlt. „Bigger is better“ lautet auch heute noch das Motto in der Neuen Welt.
Seit Anfang dieses Jahres ist der X7 auf dem Markt. Mit ihm entspricht BMW vor allem dem Wunsch amerikanischer Kunden. Während er dort trotz seiner Größe von 5,15 Metern zwischen all den Pick-ups und großen SUVs nicht einmal besonders auffällt, sticht er in Deutschland aus der Masse. Für 56 Prozent der Teilnehmer an der Onlinebefragung der Automobilwoche ist der X7 bei den Modellen der Flop des Jahres.
BMW selbst sieht das SUV als „Siebener unter den X-Modellen“. Entsprechend wurde der X7 auf höchsten Luxus, Komfort und Raumangebot getrimmt. Selbst in der mittleren Reihe sitzen Passagiere fürstlich. Und während im X5 ganz hinten allenfalls Kinder mitgenommen werden können, genießen im großen Bruder auch Erwachsene in der dritten Reihe gute Platzverhältnisse.
In Europa bietet BMW den X7 mit einem Dreiliter-Sechszylinder-Diesel- oder -Benzinmotor an. Demnächst soll eine Plug-in-Hybridversion folgen, ebenfalls mit sechs Zylindern.
Dazu im Datencenter:
Ergebnisse der Umfrage Tops und Flops 2019 - als Grafik auf einen Blick