Audi investiert in den nächsten fünf Jahren rund 37 Milliarden Euro in Forschung, Entwicklung und Sachleistungen - allein zwölf Milliarden sollen in die Elektrifizierung von Fahrzeugen fließen. "Damit geben wir bis 2024 mehr als je zuvor für Elektromobilität aus", sagt Audi Finanzvorstand Alexander Seitz, er in gleicher Funktion zum 1. März nach Wolfsburg zur Kernmarke VW Pkw wechseln wird. Ein direkter Vergleich im Feld E-Mobilität mit dem vorangegangenen Fünf-Jahresplan ist allerdings nicht möglich.
Für 2019 bis 2023 nannte Audi noch ein Volumen von 40 Milliarden Euro für den Posten Forschung, Entwicklung und Sachleistungen, davon sollten 14 Milliarden Euro in die "Zukunftsthemen" fließen - dazu zählt neben autonomen Fahren und Digitalisierung auch die Elektromobilität. Wegen der gestiegenen Bedeutung des Themas Elektrifizierung weise man nun erstmals einen Betrag für das Feld aus, erklärt eine Sprecherin auf Nachfrage der Automobilwoche.
2018 hat Audi rund 4,2 Milliarden in Forschung und Entwicklung gesteckt, 2017 waren es 3,8 Milliarden Euro. Der Anstieg wurde mit dem Mehraufwand in den Bereichen automatisiertes und autonomes Fahren sowie dem Ausbau der Flotte von Hybrid- und Elektrofahrzeugen begründet, aber nicht weiter differenziert.
Die Investitionspläne sind Teil der bereits vor zwei Wochen vorgestellten fünfjährigen Budgetrunde des VW-Konzerns. Die Wolfsburger wollen über alle Marken konzernweit bis 2024 rund 150 Milliarden Euro in Anlagen, Forschung und Entwicklung stecken. Davon sollen rund 33 Milliarden alleine für die Elektromobilität zur Verfügung stehen.
Das Sparmaßnahmen machten die notwendigen Mittel für die gestiegenen Neuinvestitionen frei, so Audi. Seit Programmstart wurden vier Milliarden Euro ergebniswirksam Zusätzlich sollen bis 2029 Maßnahmen im Rahmen von "Audi.Zukunft" rund sechs Milliarden Euro für Investitionen freispielen.
„Mit unserer Strategie "Konsequent Audi" beschleunigen wir unseren Elektrifizierungskurs", so Seitz. Bis 2025 will der Audi-Konzern mehr als 30 elektrifizierte Modelle im Angebot haben – davon 20 voll-elektrisch. Rund 40 Prozent seines weltweiten Absatzes will Audi bis dahin mit vollelektrischen und hybridisierten Automobilen erzielen.
Bereits vor zwei Jahren hat Audi den "Audi Transformationsplan (ATP)" auf den Weg gebracht. Über das Programm will der Hersteller bis 2022 insgesamt 15 Milliarden Euro einsparen.
Erst vor wenigen Tagen hat Audi den Abbau von 9.500 Stellen bis 2025 bekanntgegeben. Da aber 2000 Stellen in neuen Wachstumsbereichen aufgebaut werden sollen, wird der Abbau unter dem Strich bei 7.500 Stellen, die über Altersteilzeit und auslaufende Verträge abgebaut werden sollen, liegen.
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