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Mittwoch, 20. November 2019, 13.30 Uhr

Kopf der Woche - Elon Musk:
"Besser gut und zu spät, als schlecht und pünktlich"

Für Überraschungen ist Elon Musk immer gut. Während deutsche Automobilzulieferer Arbeitsplätze gen Osten verlagern und bei Automobilherstellern Stellenabbau ein großes Thema ist, kommt Musk wohl mit einer vier Milliarden Euro teuren sogenannten Gigafactory nach Brandenburg. Der Tausendsassa lässt sich schwer in eine bestimmte Schublade einordnen.

Von Gerd Scholz
Tesla-Chef Elon Musk: Er will in Brandenburg ein neues Werk bauen. (Foto: Tesla)

"Der Architekt des Morgen" - so überschrieb das legendäre US-Magazin Rolling Stone vor zwei Jahren ein Portrait von Elon Musk. Neben der Einschätzung des Autors zeigt schon die Tatsache, dass Rolling Stone den Unternehmen auf die Titelseite hebt, seine Rolle als Exot unter den Firmenchefs. Der Autor erlebte Musk, heute 48 Jahre alt, nicht als "kalten Unternehmer", sondern als "leidenschaftlichen Ingenieur, oder besser noch: ein Erfinder. Einer, der gern Cartoons ansieht und wenig Alkohol verträgt." Dem Rolling Stone sagte Musk: "Der Klimawandel ist die größte Bedrohung, mit der die Menschheit es in diesem Jahrhundert zu tun hat – künstliche Intelligenz einmal ausgenommen." Obwohl er sich selbst am liebsten als "Technologist" bezeichnet, ist ihm blinde Fortschrittsgläubigkeit offenbar fremd, wie seine Einstellung zur künstlichen Intelligenz zeigt.

Ob die Kombination von Technik und menschlichen Impulsen immer hilfreich ist stellt Musk auch in einem anderen Bereich infrage: Seinen mehr als 29 Millionen Twitter-Abonnenten teilte er Anfang November mit, Er sei sich nicht sicher, welchen Nutzen Twitter habe und fügte hinzu: "Gehe offline." Das dürfte auch eine Reaktion darauf sein, dass er sich in den vergangenen Jahren mit einigen Tweets viel Ärger – auch mit der Börsenaufsicht – eingehandelt hatte.


Mit zwölf Jahren ein Computerspiel entwickelt

Der laut Forbes-Schätzung mit gut 22 Milliarden US-Dollar Vermögen als 40.-reichster Mensch der Welt eingestufte Musk hat schon immer ein bewegtes Leben geführt. Der gebürtige Südafrikaner begeisterte sich schon mit zehn Jahren für Computer und Programmierung – und verkaufte mit zwölf Jahren ein selbst entwickeltes Computerspiel für 500 US-Dollar an eine Computerzeitschrift. Nach der frühen Trennung seiner Eltern lebte er mit seinem Vater weiter in Südafrika, bis er und sein Bruder nach Kanada auswanderten, um dem Militärdienst unter dem Apartheidsregime zu entgehen.


1995 gründete Elon Musk mit seinem jüngeren Bruder das Internetunternehmen Zip2. (Foto: Tesla)

Unternehmensgründung statt Stanford-Studium

In Kanada und den USA machte er einen Bachelor in Volkswirtschaftslehre und Physik – und verließ dann, wie berichtet wird, ein PH.D.-Programm an der Stanford University nach nur zwei Tagen, um ein Internetunternehmen zu gründen. Das war die Firma Zip2, die er 1995 zusammen mit seinem jüngeren Bruder Kimbal und mit 28.000 Dollar Startkapital vom Vater gründete. Sie bauten ein durchsuchbares Unternehmensverzeichnis auf und banden die Einträge in Online-Karten ein. 1999 kaufte Compaq für mehr als 300 Millionen Dollar Zip2 – der bis dahin höchste für ein Internetunternehmen gezahlte Preis. Musk erhielt 22 Millionen, mit denen er den Online-Zahlungsdienstleister X.com gründete, der später mit Paypal verschmolzen wurde.


Mit dem nicht börsennotierten Unternehmen SpaceX ist Musk inzwischen als Raumfahrtunternehmer erfolgreich. (Foto: SpaceX)

Space X und Tesla als Standbeine

An der Unternehmensspitze musste Musk zwar dem Paypal-Chef Peter Thiel weichen. Doch der Verkauf von Paypal an Ebay brachte Musk jene 165 Millionen Dollar ein, mit denen er seine heutigen zwei Standbeine SpaceX und Tesla groß machte. Die Hälfte des Geldes steckte er in das Raumfahrtunternehmen, das mit der damals revolutionären Idee antrat, die Kosten der Raumfahrt zu senken, indem Raketen wiederverwendet werden. Fehlschläge schienen jenen Recht zu geben, die die Idee belächelten. Doch heute funktioniert die Technik, das Unternehmen bekommt Staatsaufträge und will künftig Menschen zum Mars bringen.

Mit SpaceX riss Musk zwar reihenweise selbst gesetzte Termine. Doch als einen seiner Leitsätze nannte er einmal: "Es ist besser, du machst etwas Gutes und bist damit zu spät, als etwas Schlechtes zu machen, dafür aber pünktlich." Dieser Gedanke freilich könnte sich bei Tesla auch gegen Musk auslegen lassen. Denn sowohl mit dem Elektroantrieb wie auch später mit dem sogenannten Autopiloten war Tesla zwar schnell. Aber erst einmal gerieten Fahrzeuge in Brand – und zwar nicht während der Entwicklung, sondern in Kundenhand. Und dass der "Autopilot" seinem Namen nicht wirklich gerecht wird, zeigen – teils tödliche – Unfälle mit Fahrzeugen, die von dem System gesteuert wurden.


Investoren glauben an Tesla

Und anders als bei SpaceX kann Tesla auch nicht auf einen revolutionären Gedanken oder wirklich neue Technologie bauen. Das Fahrzeug sah – abgesehen vom Display – aus, wie in Automobil eben aussieht. Und als Energiespeicher nutzte Tesla bereits in der Consumer-Elektronik gebräuchliche Lithium-Ionen-Zellen, weil sie sich massenhaft relativ billig produzieren ließen. Ob er beim autonomen Fahren wirklich einen technischen Vorsprung hat, oder nur Technik, die im Prinzip auch andere Automobilhersteller besitzen, früher, aggressiver und risikofreudiger auf den Markt bringt, lässt sich schwer sagen.

Die Investoren glauben an Tesla und trieben den Aktienkurs – nach einem zwischenzeitlichen Einbruch – wieder in die Nähe des 2017 erreichten Höchstkurses, sodass das Unternehmen an der Börse mit rund 58 Milliarden US-Dollar der wertvollste US-Autobauer vor GM ist. Elon Musk selbst soll in einem Analystengespräch Mitte des Jahres mittelfristig gar einen Börsenwert von 500 Milliarden US-Dollar für möglich gehalten haben.

Doch, da nun auch die etablierten Automobilhersteller ihre Elektroauto-Offensiven starten, während Tesla noch mit dem Produktionshochlauf seines Model 3 kämpft, muss sich zeigen, ob die etablierten Hersteller das Paradigma besser gut und zu spät, als schlecht aber früh gegen Tesla wenden können.


Rasend reisen mit Hyperloop

In Deutschland ist Musk zwar vor allem durch Tesla bekannt. In das von Martin Eberhard gegründete Unternehmen stieg er 2004 mit den Erlösen aus dem Paypal-Verkauf ein. Doch zwei Drittel seines Vermögens verortet Forbes in den Anteilen am nicht börsennotierten Raumfahrtunternehmen SpaceX.

Doch Musk wäre nicht Musk, hätte er nicht auch noch andere Projekte am Start. Bekannt ist etwa Hyperloop, ein rohrpostartiges System, in dem bei stark reduziertem Luftdruck Kapseln mit Passagieren nahezu Schallgeschwindigkeit erreichen sollen. Den Wettbewerb für Entwickler, den Hyperloop jährlich veranstaltet, haben 2019 zum vierten Mal Studenten der TU München gewonnen, die ihre Kapsel in der Teströhre auf 463 Kilometer pro Stunde beschleunigten.

Um die Staus auf konventionellen Verkehrswegen zu bekämpfen will Musk mit seiner 2016 gegründeten Firma The Boring Company Tunnel mit 20 bis 30 Ebenen für Automobile bauen.


Computer ans Gehirn anschließen

2016 startete er mit acht weiteren Gründern das Unternehmen Neuralink, das sich zum Ziel gesetzt hat, eine Art Kommunikationsschnittstelle zwischen dem menschlichen Gehirn und externer Technik zu schaffen. Ins Gehirn implantierte Elektroden sollen dieses Brain-Computer-Interface möglich machen. Zunächst sollen die Entwicklungen Menschen mit neurologischen Erkrankungen helfen.

Doch längerfristig könne diese Erweiterung des Gehirns auch dabei helfen "potenziell gefährliche Verwendungen von künstlicher Intelligenz bekämpfen zu können", wie amerikanische Medien berichteten. Dazu passt auch, dass Musk 2015 die gemeinnützige Gesellschaft OpenAI (AI = Artificial Intelligence) gegründet hat. Sie soll Open-Source-AI-Technologien entwickeln und so verhindern, dass Musks Horrorvorstellung wahr wird: dass die Technologie der künstlichen Intelligenz allein den Händen von Konzernen ist. Auch Microsoft ist ein zentraler Geldgeber der Initiative.


Öffentliche Verkehrsmittel sind "absolut schrecklich"

Andere, etwas merkwürdigere Vorstellungen von Musk teilen vermutlich weniger Menschen. So äußerte er 2016 die Meinung, dass die Menschheit sehr wahrscheinlich nur in einer riesigen Simulation statt in einer realen Welt lebe – und es Milliarden solcher simulierter Welten gebe. Eine These, die ähnlich auch schon Philosophen und Physiker vertreten haben.

2017 outete er sich als Gegner öffentlicher Verkehrsmittel. Sie seien "absolut schrecklich" so soll er in einer öffentlichen Diskussion gesagt haben, da man dort mit Fremden zusammen sei, unter denen sich auch ein potenzieller Serienmörder befinden könnte.

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