Beim Zulieferer und Auftragsfertiger Magna in Graz sind 1800 Jobs in Gefahr, berichtet der österreichische "Kurier". Die Zeitung beruft sich auf einen Insider. Laut dem Insider soll der Jobabbau nicht vor der Landtagswahl in der Steiermark am 24. November öffentlich gemacht werden, um politische Wellen zu vermeiden.
Magna dementiert den Bericht gegenüber der Automobilwoche: "Zum jetzigen Zeitpunkt und bei der aktuellen Produktionsplanung entbehrt der Bericht jeglicher Grundlage", wie ein Sprecher sagte. Die geplanten Produktionszahlen für 2019 würden erreicht, auch wenn es "hier und da Anpassungen" gebe. (*Dieser Text wurde nach dem Dementi von Magna aktualisiert)
Viele Autobauer und Zulieferer leiden unter der Krise in der Autobranche. Unternehmen setzen auf Sparprogramme und bauen Stellen ab. Bei Magna gab es bereits im September Gerüchte um drohenden Stellenabbau. Momentan arbeiten bei Magna in Graz rund 9000 Mitarbeiter. Im März 2018 waren es noch etwa 9700.
"Kurzsichtig und nicht im Sinne der Kollegen"
Die österreichische Nachrichtenagentur APA zitiert Magna-Betriebsrätin Hilde Tragler: "Die Automobilindustrie ist in der Krise. Alleine auf dieses Segment zu setzen, wäre kurzsichtig und nicht im Sinne der Kolleginnen und Kollegen. Es ist an der Zeit, auch über neue Produktionsbereiche nachzudenken. Das ist der Konzern den Beschäftigten schuldig."
In den ersten drei Quartalen baute Magna in Graz 124.500 Fahrzeuge, laut APA wuchs der Umsatz von 4,33 auf 5,25 Milliarden Dollar. Ging Magna im Sommer jedoch noch von einem Jahresumsatz von 6,8 bis 7,2 Milliarden Dollar aus, wurde die Prognose zuletzt auf 6,6 bis 6,8 Milliarden Dollar gekürzt.
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