Der italienische Bremsenhersteller Brembo ist optimistisch, Tesla als ersten Kunden für sein neues Brake-by-Wire-System zu gewinnen. „Wir beliefern Tesla in den USA bereits und haben auch an der Entwicklung des Model Y in China mitgearbeitet. Ich bin zuversichtlich, dass es auch in China zu einem Auftrag kommt, aber noch ist kein Vertrag unterschieben“, sagte Brembo-Präsident Alberto Bombassei im Gespräch mit der Automobilwoche.
Der amerikanische Elektroautopionier will sein Model Y ab Ende 2020 in China fertigen. Die Verzögerung beim Vertragsabschluss sei auch auf den Handelsstreit zwischen den USA und China zurückzuführen.
Brembo sieht einen Schwerpunkt seiner künftigen Aktivitäten im Bereich Brake-by-Wire. "Unser System hat die Testphase durchlaufen und ist serienreif entwickelt. Dabei sind wir mit verschiedenen Automobilkunden in Verhandlungen, um einen Auftrag für die Großserie abzuschließen", so Bombassei.
Ein weiteres Beispiel für das Engagement des Zulieferers in neue Technologien sieht er in einem Bremssattel mit integrierter elektrischer Feststellbremse. Dieser wird bereits in dem Sportwagen Alpine A110 eingesetzt.
Darüber hinaus konzentriert sich der Zulieferer neben dem klassischen Pkw-Geschäft auf Bremsen für Fahrzeuge im Lieferverkehr mit einem Gewicht bis zu 3,5 Tonnen. Bombassei: „Dieser Bereich wächst stark und bietet uns gute Chancen."
Zudem feilt Brembo an seiner strategischen Ausrichtung. Zwar bleibe der Zulieferer auf Bremsen als Kerngeschäft fokussiert.
"Aber durch die rasant zunehmende Elektrifizierung sind wir auf der Suche nach einem Partner, der uns beispielsweise bei der Elektrifizierung des Fahrzeugs hilft", so Bombassei. Vorstellbar ist für ihn sowohl ein Joint Venture als auch eine Kooperation im technischen Bereich."Mittelfristig wollen wir so unseren Umsatz von zuletzt 2,6 Milliarden Euro in etwa verdoppeln. Mit rein organischem Wachstum würde das sehr lange dauern."
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