Europas größter Versicherer Allianz hat mit steigenden Kosten zu kämpfen. Der Münchner Konzern meldete am Freitag für das dritte Quartal zwar einen kräftigen Anstieg der Umsätze von 8,1 Prozent auf 33,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis aber schrumpfte leicht um 0,1 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Das lag hauptsächlich an der wichtigsten Sparte Schaden/Unfall, zu der unter anderem die Kfz- und die Gebäudeversicherung gehören. "Das Umfeld ist ein bisschen schwieriger geworden", sagte Finanzchef Giulio Terzariol. Das Unternehmen bekräftigte den Ausblick für dieses Jahr: die obere Hälfte des Zielkorridors von 11,5 Milliarden Euro plus oder minus einer halben Milliarde.
Eine der wichtigsten Kennzahlen für Versicherungen ist die Schaden-Kosten-Quote, das Verhältnis der Ausgaben für Schäden und Verwaltung zu den Beitragseinnahmen. Diese verschlechterte sich in der Schaden/Unfall-Sparte von 93,1 auf 94,3 Prozent. Ganz schwierig wird das allerdings erst, wenn diese Quote über 100 Prozent liegt, also die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Davon ist das Schaden/Unfall-Geschäft der Allianz weit entfernt.
Vermögensverwaltung wächst
Erfreulich für den Konzern läuft der zweitgrößte Bereich Lebens- und Krankenversicherung, deren operatives Ergebnis im dritten Quartal um 2,9 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro zulegte. Allerdings gab es in mehreren Ländern rückläufige Ergebnisse, unter anderem in Frankreich.
Abgesehen vom Versicherungsgeschäft zählt die Allianz auch zu den weltgrößten Vermögensverwaltern. Die zwei Tochtergesellschaften AGI und Pimco hatten Ende September knapp 1,7 Billionen Euro Kundengelder in den Büchern stehen, so viel wie nie zuvor. Das operative Ergebnis in diesem Bereich stieg um acht Prozent auf 703 Millionen Euro. (dpa/swi)
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