Insolvenzen, Streiks, Brände oder Naturkatastrophen: Im Lieferantennetzwerk der Fahrzeughersteller und Zulieferer lauern etliche Risiken. Wenn Unternehmen nicht über systematische Maßnahmenpläne bei Problemen in der Lieferkette verfügen, kommt das Start-up Riskmethods ins Spiel. Mithilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen analysiert das Unternehmen Millionen von Daten auf Bedrohungen im Liefernetzwerk und bietet den Kunden Softwarelösungen zur Bewertung des Schadensausmaßes und zur proaktiven Verhinderung oder Minimierung des Risikos.
Dafür überwachen die Münchner Milliarden Webseiten, bewerten die Aussagen und geben die Analyse an die Kunden weiter. Per App erhalten die Kunden im Risikofall beispielsweise Benachrichtigungen direkt auf ihr Smartphone.
Das größte Kundensegment des Start-ups ist die Automobilbranche. "Wir lieben alles, was rollt und Räder hat", sagt Heiko Schwarz. Der ehemalige Manager der Deutschen Bank hat Riskmethods Ende 2012 gemeinsam mit dem ehemaligen Siemens- und SAP-Manager Rolf Zimmer gegründet. Mittlerweile beschäftigt die Firma 144 Mitarbeiter.
Hersteller und Zulieferer als Kunden
Fahrzeughersteller, große Zulieferer wie Bosch, Brose und ZF, aber auch Firmen mit Umsätzen zwischen 100 Millionen und einer Milliarde Euro gehören zu den Kunden. Insgesamt sind es rund 150 Unternehmen, die mit der Software der Münchner arbeiten.
Die Finanzierung steht. Mit ihrem Konzept konnten die Unternehmer Schwarz und Zimmer schon zahlreiche Investoren überzeugen. Insgesamt hat Riskmethods bislang rund 30 Millionen Euro eingesammelt.
Doch die Münchner arbeiten nicht allein. Zum Partnernetzwerk gehören unter anderem die Managementberatungen Accenture, Deloitte und KPMG, aber auch die Schweizer Zurich Insurance Group. Mit der Versicherung hatte das Start-up im Frühjahr eine strategische Zusammenarbeit im Bereich Software-as-a-Service bekannt gegeben.
ÜBRIGENS: Mehr über die Start-up-Session auf dem Automobilwoche Kongress am 6./7.11 in Berlin und das Programm finden Sie hier
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