Der Vorstand des Autolieferers Continental hat einen vollständigen Spin-off der Antriebssparte Vitesco Technologies (früher Division Powertrain) mit anschließender Börsennotierung beschlossen. Der ursprünglich geplante Teilbörsengang im kommenden Jahr hat sich damit erledigt. Das Unternehmen reagiert damit eigenen Angaben zufolge auf auf den sich weiter beschleunigenden Wandel zur Elektromobilität. Wenn der Aufsichtsrat den Plänen zustimmt, soll die Hauptversammlung am 30. April 2020 darüber entscheiden.
Im dritten Quartal hat Conti aufgrund von Sondereffekten rote Zahlen geschrieben. Das Unternehmen erwartet auch im Gesamtjahr einen Verlust. Mehr dazu
"Wir sind überzeugt: Vitesco Technologies kann so seinen vielversprechenden, profitablen Zukunftskurs fortführen und in dem dynamischen Marktumfeld für Antriebstechnologien eine führende Rolle einnehmen", sagte Conti-Vorstandschef Elmar Degenhart.
"Vitesco Technologies ist bereits heute ein Pionier im Bereich Elektrifizierung. Wir sind bestens für den Übergang von Verbrennungsantrieben zu Elektromobilität und den damit verbundenen Wachstumschancen vorbereitet", ergänzte Andreas Wolf, Chef von Vitesco Technologies.
Verlust wegen Rückstellungen
Zugleich mit dieser Mitteilung bestätigte Continental seine Prognose für das laufende Jahr. Im dritten Quartal lag der Umsatz bei rund 11,1 Milliarden Euro, die bereinigte EBIT-Marge betrug rund 5,6 Prozent.
Aufgrund von Wertminderungen und Rückstellungen schreibt Conti sowohl im dritten Quartal als auch im Gesamtjahr rote Zahlen. Für die kommenden fünf Jahre rechnet Finanzvorstand Wolfgang Schäfer nicht damit, dass sich die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen wesentlich beleben wird.
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