Die Anklage gegen VW-Chef Herbert Diess, Chefaufseher Hans Dieter Pötsch und Ex-Konzernchef Martin Winterkorn wegen Marktmanipulation ist am Landgericht Braunschweig eingegangen. Zuständig sei die 16. Wirtschaftsstrafkammer, teilte das Gericht mit. Diese prüfe nun zunächst, ob die Anklageschrift zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet wird.
Dafür muss die Kammer klären, ob ein hinreichender Tatverdacht besteht, also ob eine Verurteilung der Top-Manager wahrscheinlich ist. "Eine zeitliche Prognose zur Dauer dieser Prüfung kann derzeit nicht abgegeben werden", betonte das Gericht. "Die Anklageschrift umfasst 636 Seiten, wobei die dem Gericht insgesamt vorgelegten Ermittlungsakten 21 Umzugskartons füllen."
Aufsichtsrat kommt zusammen
Die Staatsanwaltschaft wirft Diess, Pötsch und Winterkorn vor, Anleger im Jahr 2015 nicht rechtzeitig über die Risiken des Dieselskandals informiert zu haben. Die Verteidiger der drei Beschuldigten wiesen die Vorwürfe zurück. Die Höchststrafe wegen Marktmanipulation beträgt fünf Jahre Haft.
Das Präsidium des VW-Aufsichtsrats hatte der Konzernspitze nach der Anklageerhebung den Rücken gestärkt. Das Kontrollgremium trifft sich am Mittwoch zu einer außerordentlichen Sitzung. (dpa-AFX/gem)
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