Faraday Future, ein kalifornischer Elektroauto-Hersteller mit chinesischen Wurzeln, will im kommenden Jahr sein erstes Modell FF91 auf den Markt bringen. Erst vor wenigen Wochen hat der deutsche Manager Carsten Breitfeld seine Stelle als Chef des Unternehmens angetreten. Zuvor war er Mitgründer und Chef des Konkurrenzunternehmens Byton, davor war er bei BMW und maßgeblich am Hybrid-Sportwagen i8 beteiligt.
Mit FaradayFuture will Breitfeld nun durchstarten: Die Produktion des FF91 soll im September 2020 beginnen, wenig später sollen die ersten Autos an Kunden ausgeliefert werden. Das Auto soll zu einem Basispreis von 150.000 Dollar auf den Markt kommen. Elf Bildschirme und zahlreiche Bedienungsmöglichkeiten per Smartphone lösen neben dem Antrieb den futuristischen Anspruch ein.
Neues Testlabor
Neben dem Antrieb und den innovativen Bedienkonzept hat Faraday Future eine weitere Gemeinsamkeit mit dem großen Vorbild Tesla: große Versprechungen und nicht eingehaltene Termine. Als das Fahrzeug auf der CES 2017 seine vielbeachtete Premiere feierte, hieß es, die Produktion würde Anfang 2018 beginnen. In den vergangenen Jahr gab es jedoch mehrfach Probleme, ein angekündigtes Werk wurde nicht gebaut, hochrangige Mitarbeiter verließen das Unternehmen.
Nun gibt es nicht nur einen Termin für den Start der Produktion, sondern auch ein "Futurist Testing Lab", in dem Faraday Future daran arbeiten will, den FF91 qualitativ hochwertig, effizient und kostengünstig zu gestalten. "Das Futurist Testing Lab wird uns dabei helfen, das Ziel der Auslieferung des FF91 zu erreichen", sagte Breitfeld. Zudem plant das Unternehmen bereits sein nächstes Modell, den FF81. Der Finanzbedarf sei von den ursprünglich vorgesehenen zwei Milliarden auf rund 850 Millionen Dollar gesunken.
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