Die Händlervergütung bei zunehmendem Direktvertrieb der Hersteller muss kostendeckend bleiben. Das fordert der Branchenverband ZDK. Die Arbeitsgruppe Geschäftsmodelle / Konnektivität hat sich dafür ausgesprochen, dass Händler für die dauerhafte Bereitstellung ihrer Dienstleistungen auch einen konstanten Ausgleich erhalten müssen.
Die pauschale Vergütung soll unabhängig davon gewährt werden, ob ein Hersteller die Services in Anspruch nimmt oder nicht. Eine aktivitätsbezogene Vergütung, wie sie die Hersteller derzeit diskutieren, lehnt der ZDK ab. Sie sei schwer kalkulierbar, mit hohem Verwaltungsaufwand verbunden und vermutlich nicht kostendeckend.
"Ein Vergütungssystem muss einfach, kalkulierbar und nachvollziehbar sein", sagte ZDK-Vize Thomas Peckruhn. Es müsse Kosten decken "und einen Gewinn ermöglichen". Dies sei bei einer aktivitätsbezogenen Vergütung aus Händlersicht nicht der Fall.
Umsatz aus Direktgeschäften fehlt im Handel
Bisherige Vergütungssysteme basieren darauf, dass der Händler alleiniger Vertriebspartner der Hersteller ist. Diese Margensysteme würden zwar weiterhin relevant bleiben, allerdings fehle den Händlern der Umsatz aus den zunehmenden Direktgeschäften der Hersteller zur Kostendeckung ihrer Investitionen im Autohaus.
Auch Fabio Krause, Geschäftsführer des Ford-Händlerverbandes, fordert: "Händler erbringen für den Direktvertrieb Dienstleistungen wie Beratung, Probefahrt und Auslieferung. Für die Bereitstellung dieser Services sollen Hersteller eine Pacht zahlen". Diese Vergütung müsse etwa der derzeitigen Margenhöhe pro Fahrzeug entsprechen. "Nur so können langfristig Händlerkapazitäten für den Direktvertrieb bereitgestellt werden, wie es Hersteller fordern."
Zum Thema gibt es aktuell auch einen Podcast. Über die Auswirkungen von Direktgeschäften und Vergütungssystemen sprechen ZDK-Vize Thomas Peckruhn, ZDK-Referentin Ellen Schmidt und Fabio Krause von Ford-Händlerverband.
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