UVeye Ltd., Entwickler von auf künstlicher Intelligenz (KI) basierten Lösungen für die Automatisierung der externen Fahrzeuginspektion, präsentiert auf der IAA in Frankfurt (Halle 5.0, Stand B3413) erstmals in Europa sein automatisches Reifeninspektionssystem Artemis einem breiten internationalen Publikum.
Artemis eignet sich für Nutzfahrzeug- und Pkw-Flotten. Erstmals eingesetzt wird die neue Technologie von Kavim, einem israelischen Busunternehmen mit über 300 Fahrzeugen und bis zu 90 Millionen Fahrgästen pro Jahr. Weitere internationale Unternehmen und Reifenhersteller haben Interesse an der Nutzung der Technologie bekundet.
Artemis umfasst zwei Reifenscanner, die rechts und links vom Fahrzeug platziert werden, während es mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h vorbeifährt. In Sekundenschnelle liest und erkennt das System die Reifenmarke, die Kennzeichnung und die technische Spezifikation sowie sicherheitsrelevante Daten, beispielsweise Reifenzustand, Druck, Profiltiefe oder Beschädigungen der Seitenwand.
Darüber hinaus vergleicht das Gerät den Reifendruck mit den Herstellervorgaben und kann auch die Reifen des Fahrzeugs untereinander vergleichen, um Unregelmäßigkeiten zu erkennen. Daraus können Flottenbetreiber erforderliche Reparaturen oder den Reifentausch vom Rechner aus veranlassen.
Zusammen mit dem Unterboden-Scanner Helios und dem 360-Grad-Scanner Atlas für die Oberseite des Autos macht UVeye die automatische Rundum-Inspektion von Fahrzeugen in wenigen Sekunden im Drive-through-Verfahren möglich. Die Systeme können über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs genutzt werden und eignen sich für den Einsatz in der Produktion, beim Flottenmanagement, bei Autovermietern, Gebrauchtwagenhändlern oder Werkstätten. Alle drei Technologien nutzen KI und Deep Learning.
Ziel ist ein weltweiter Standard
UVeye – der Name steht für "Under Vehicle eye" – will sich als weltweiter Standard der externen Fahrzeuginspektion etablieren, mit Artemis habe man einen weiteren Schritt in diese Richtung getan, sagt Amir Hever, CEO von UVeye. "Unsere Verträge mit Toyota Tsusho, Skoda, Volvo und Daimler sowie die laufenden Gespräche mit über 20 weiteren Herstellern und Zulieferern zeugen davon, dass der Markt sehr an unserer Technologie interessiert ist."
Das 2016 gegründete israelische Start-up entwickelte seine Technologien ursprünglich für die Sicherheitsindustrie. Kürzlich erhielt das Unternehmen frisches Kapital – unter anderem von Volvo Cars und Toyota Tsusho – in Höhe von 31 Millionen US-Dollar. Beide Unternehmen haben sich an UVeye nicht nur finanziell beteiligt, sondern werden die Technologien des Startups auch aktiv nutzen.
So will Volvo Cars das UVeye-System in seinen Fertigungsstandorten, bei seinen Händlern und im Aftermarket einsetzen. Toyota Tsusho wird das UVeye-System in seinem Gebrauchtwagennetz einführen, unter anderem soll damit der gesamte japanische Markt abgedeckt werden. Mit Daimler führt UVeye aktuell zwei Machbarkeitsstudien durch. In Deutschland will UVeye noch im laufenden Jahr einen Standort eröffnen.
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