Für Bram Schot kommt alles auf einmal in seinem ersten Jahr als Vorstandschef von Audi. Auf der einen Seite muss er ein rigoroses Spar- und Effizienzprogramm durchziehen, auf der anderen Seite massiv ins Modellportfolio investieren. Und das in ohnehin unsicheren Zeiten.
Auf der IAA behilft sich Audi mit temporeichen Fahrzeugen: Der Hersteller zeigt erstmals RS6 und RS7. Weltpremiere hat zudem ein Audi-Showcar. Zu den weiteren Messepremieren gehören Q3 Sportback, der neue A4 und das Q7-Facelift. Die Stimmung jedenfalls soll gut sein: "Wir werden ein wahres Feuerwerk auf der IAA zünden", hatte Audis Chefdesigner Marc Lichte kürzlich im Gespräch mit der Automobilwoche angekündigt.
Audi braucht dringend gute Nachrichten. Die Verkäufe der VW-Tochter waren zuletzt geschrumpft. Eine deutliche Absatzdelle gibt es vor allem in Europa. Die neue Vertriebschefin Hildegard Wortmann erwartet aber eine Trendwende schon in der zweiten Jahreshälfte, auch dank der neuen Modelle. In China und in den USA wächst Audi bereits wieder.
Der A4 ist solch ein neues Modell. Nach vierjähriger Bauzeit hat der Hersteller den A4 nun umfassend überarbeitet. Vom Vorgänger hat Audi im Jahr 2018 weltweit 344.500 Exemplare verkauft.
Leistung zählt
Im Mittelpunkt der IAA wird aber der RS6 stehen, den es nur als Kombi (Avant) geben wird. Er kommt mit V8-Biturbo und 600 PS. Um im Rahmen der Möglichkeiten etwas für die Sparsamkeit zu tun, ist er als Mildhybrid ausgelegt.
Audi erweitert seine Modellpalette zudem um ein Kompakt-SUV in Coupé-Form: den RS Q3 Sportback. Es ist das erste kompakte Crossover der Marke. Unterdessen erhält der Q7 pünktlich zur IAA ein Facelift. Audi hat an der Optik gefeilt und bei der Technik aufgerüstet. Ein Schmankerl des Q7: Angeblich soll der Fahrer durch die Radkästen Sicht nach draußen bekommen, um Hindernisse besser erkennen zu können. Marktstart für den neuen Q7 ist noch im September 2019.
Ein E-Auto-Highlight von Audi zur IAA ist nicht bekannt. Bei der Elektromobilität haben die Ingolstädter mit der Weltpremiere des e-tron im September 2018 und der Plug-in-Offensive, angekündigt auf dem Genfer Auto-Salon im März 2019, schon einiges Pulver verschossen. 2025 will Audi mehr als 30 Modelle mit Elektroantrieb im Portfolio haben. Der Absatzanteil soll dann bei 40 Prozent liegen. Die aktuellen Vertriebsziele indes werden sicher mit Verbrennern erzielt.
Alle Messeneuheiten, News und Hintergründe zur IAA finden Sie in unserem Spezial IAA 2019 unter automobilwoche.de/iaa
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