Es gibt Hersteller, die bleiben der IAA in diesem Jahr fern, weil die Messe "terminlich nicht zu den Produktneuheiten" passe, wie unlängst ein Manager erläuterte. Prinzipiell trifft das auch auf Ford zu. Doch die Kölner haben einen IAA-Stand gebucht (Halle 8.0), obwohl die Autos, die dort gezeigt werden, zwar noch jung, aber eben nicht brandneu sind. Dafür sendet Ford eine klare Botschaft aus: "Go Electric" lautet das Motto des Messeauftritts. Die präsentierten Neuheiten unterfüttern es konsequent.
Der komplett neu entwickelte Ford Puma etwa, ein Kompakt-Crossover-Modell, das Ende Juni erstmals vorgestellt wurde, fährt mit einem Mildhybrid-Antrieb mit 48-Volt-Technologie und einer Systemleistung von 155 PS vor. Dabei kooperieren ein Dreizylinder-Benziner und ein riemengetriebener Starter-Generator mit einer Leistung von 11,5 kW (16 PS). Das im rumänischen Ford-Werk Craiova gefertigte Modell soll in Deutschland Anfang kommenden Jahres auf den Markt kommen. "Der komplett neu entwickelte Puma ist charismatisch, flexibel und voller innovativer Technologien – von den Massagesitzen bis hin zu den Mildhybrid-Antrieben", sagt Stuart Rowley, Präsident von Ford in Europa.
Nahziel CO2-Reduktion
Mit Hybridantrieben in gleich drei Varianten wird die dritte Generation des SUV-Modells Kuga in Frankfurt vorgestellt. Das erste SUV auf der neuen C2-Architektur von Ford, die für eine höhere Verwindungssteifigkeit und 90 Kilogramm Gewichtsreduzierung steht, kann als Mildhybrid, Vollhybrid oder Plug-in-Hybrid bestellt werden. Das ist umso wichtiger, als der Kuga zusammen mit dem Kleinwagen Fiesta und dem Kompaktmodell Focus zu den drei meistverkauften Baureihen von Ford in Europa zählt. Seit dem Debüt des ersten Kuga im Jahr 2008 wurden hier bereits mehr als eine Million Exemplare abgesetzt.
Die Plug-in-Hybridvariante des Kuga kombiniert einen 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit einer Elektromaschine (Systemleistung 225 PS) sowie einem Akku mit 14,4 kWh Speicherkapazität. Das ermöglicht eine rein elektrische Reichweite von rund 50 Kilometern und einen Normverbrauch von 1,2 Liter je 100 Kilometer. Ein geradezu perfekter Wert, wenn man auf die künftig geltenden CO2-Obergrenzen blickt. Auf die Straßen kommen wird der neue Kuga voraussichtlich im zweiten Quartal 2020.
Und noch ein SUV mit Plug-in-Hybridantrieb wird auf dem Ford-Stand in der Messe Frankfurt stehen: der neue Explorer. In dem Siebensitzer sorgen ein Dreiliter-V6-Benziner und eine E-Maschine (Systemleistung 450 PS) für Vortrieb. Zum Jahresende soll die sechste Generation des bislang vor allem in den USA erfolgreichen SUV auch auf den hiesigen Markt kommen.
Worauf Ford auf der IAA diesmal besonderen Wert legt, ist die sogenannte Customer Experience. Die Kunden sollen möglichst eng mit den Autos in Kontakt kommen. Deshalb gibt es auf dem Freigelände die Möglichkeit, die auf dem Stand gezeigten Neuheiten in Aktion zu erleben und aus der Nähe kennenzulernen. Kaufen kann man sie auf der Messe aber noch nicht.
Alle Messeneuheiten, News und Hintergründe zur IAA finden Sie in unserem Spezial IAA 2019 unter automobilwoche.de/iaa
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