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Freitag, 09. August 2019, 09.55 Uhr

Industrie 4.0:
Im Auge des Transformationsprozesses

Die Autoindustrie arbeitet an der umfassenden Vernetzung – „Industrie 4.0“ lautet das Schlagwort. Zwei Berater erklären, welche Fragen und Konsequenzen sich daraus ergeben.

Von Jürgen Pander
Menschenleere Fabriken? Daran glauben Experten auch in der Vision von einer sich selbst steuernden Fabrik nicht. (Foto: Morsa Images/iStock)

Industrie 4.0 – das ist zunächst einmal ein Schlagwort, das nach Software-Update klingt und in das sich allerlei hineininterpretieren lässt. Doch natürlich gibt es einen konkreten Hintergrund: Nach den drei industriellen Revolutionen – durch die Dampfmaschine, durch die Elektrifizierung und durch die Automatisierung – bezeichnet Industrie 4.0 die vierte große Umwälzung in der massenhaften Güterfertigung. Das Besondere daran: Diese Transformation findet gegenwärtig statt, die Automobilindustrie steckt mittendrin.

Axel Schmidt, Global Auto­motive Lead der Unternehmensberatung Accenture, definiert den Begriff so: „Wir verstehen unter
Industrie 4.0 die Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungs-kette. Dazu gehören nicht nur der physische Warenfluss, sondern auch alle Informationsflüsse.“

Es geht um eine ganzheitliche Vernetzung – Fachleute sprechen von End-to-end-Vernetzung –, bei der von der Entwicklung über die Produktion bis zum Aftersales-Bereich mit einem einheitlichen Datensatz operiert wird. Möglich wird das unter anderem durch Cloud-Technologien. Welche Vorteile sich aus dieser umfassenden Vernetzung ergeben, ist derzeit vermutlich erst ansatzweise erkennbar. „Das beginnt schon bei der virtuellen Absicherung und der Simulation im Entwicklungs-
prozess“, sagt Schmidt. „Bei kon­sequenter Anwendung solcher digitalen Werkzeuge lässt sich der Entwicklungsprozess deutlich
beschleunigen. Zuletzt stagnierte die Zeitspanne, die für die Entwicklung eines neuen Fahrzeugs notwendig ist, bei etwa vier Jahren.“


Keine Sache von Wochen oder Monaten

Geschwindigkeit ist jedoch nur ein Aspekt des Transformationsprozesses. Der andere ist die Beherrschbarkeit immer komplexerer Technologien. Denn nicht nur die Entwicklungs- und Herstellungsprozesse wandeln sich, sondern auch das Produkt Automobil. Die Kurve, die die Software-Bedeutung und -Abhängigkeit des Fahrzeugs beschreibt, steigt – auch getrieben durch künstliche Intel­ligenz (KI) – exponentiell an. Schmidt nennt dafür ein anschau­liches Beispiel: „In einem Durchschnitts-Pkw stecken heute zwischen 100 und 150 Millionen Programmierzeilen – in einem Airbus liegt der Vergleichswert bei zehn bis 15 Millionen. Und wenn ­autonom fahrende Autos kommen, dann sprechen wir über mehr als ­eine Milliarde Programmierzeilen im Automobil.“ Eine derartige Komplexität wird ohne KI nicht mehr zu beherrschen sein.

Die Entwicklung ist absehbar und längst im Gange. Davon müsse man niemanden in der Auto­industrie mehr überzeugen, sagt Schmidt. Es gehe jetzt vielmehr ­darum, wie der Wandel im eigenen Unternehmen aufgegriffen und gestaltet werden kann. „Keiner kennt das Fahrtenbuch für die Transformation, deswegen herrscht vielfach noch eine Trial-and-Error-Mentalität“, so Schmidt. Fundierte Beratung könne daher ein wichtiger Kompass sein, um die Herausforderungen zukunftsweisend zu meistern.

Markus Uellendahl, Senior Partner bei Porsche Consulting, sieht das ganz ähnlich. Er betont, dass „die Phase des Ausprobierens und des Verstehens der Technologien allmählich endet. Jetzt geht es ­immer stärker um die Frage, wie man die Chancen der Digitalisierung umsetzen und vor allem in der Breite für ein Unternehmen erschließen kann.“

Noch gibt es kein Beispiel aus der Autoindustrie, wo das bereits umfassend gelungen ist. Was es gibt, sind etliche Pilotprojekte und Einzellösungen. Der nächste Schritt wird die Ausbreitung und Verknüpfung dieser Ansätze sein. „Die Transformation wird jetzt erst erwachsen“, sagt Uellendahl.

Was man dabei nicht vergessen darf: Ein derartig umfassender Umbau vertrauter und etablierter Wertschöpfungsketten ist keine Sache von einigen Wochen oder Monaten. Gerade weil die Veränderungen so tief greifend sind, werden sie sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Beispielhaft lässt sich das an der „Factory 56“ von Daimler in Sindelfingen erkennen: Die Grundsteinlegung für die „Autofabrik der Zukunft“ erfolgte im Februar 2018, die Inbetriebnahme des Werks ist für „Anfang der nächsten
Dekade“ angekündigt. Eine komplett digitalisierte Autoproduktion in einer neuen, 220.000 Quadratmeter großen Halle nach modernsten Standards ist eben in jeder ­Hinsicht eine Großbaustelle.


Effizienz­steigerung von 20 bis 25 Prozent sind drin

Wenn Uellendahl über Industrie 4.0 spricht, weist er immer wieder darauf hin, dass der Mensch im Mittelpunkt dieses nur auf den ersten Blick rein technologischen Transformationsprozesses steht. „Was wir noch nicht sehen, ist die menschenleere, sich zu 100 Prozent selbst steuernde Fabrik. Wir glauben stattdessen an die Kollabora­tion von Menschen und Maschinen, weil wir der Überzeugung sind, dass beide zusammen sehr viel bessere Ergebnisse erzielen als jeweils eine Seite für sich allein.“
Wichtig sei es aus dieser Perspektive daher, die Schnittstellen des Informationsaustausches in den Blick zu nehmen. Also jene Berührungspunkte von Mensch und Technik, an denen Verantwortlichkeiten übertragen und Handlungsoptionen übergeben werden. ­Uellendahl: „Für uns geht es beim Stichwort ‚Industrie 4.0‘ nicht nur um die Chance, eine Effizienz­steigerung von 20 bis 25 Prozent zu erzielen. Sondern für uns geht es immer auch darum, Fabriken flexibler, zuverlässiger und nachhaltiger und auch attraktiver für die ­Arbeitnehmer zu machen.“

Künstliche Intelligenz wird ­dabei helfen – etwa durch „Predic­tive Maintenance“, die vorausschauende Wartung von Maschinen und Anlagen. Dadurch lassen sich etwai­ge Probleme im Vorfeld erkennen und so Ausfälle vermeiden.

Der Einsatz neuer Technologien, die Umstellung der Prozesse, die begleitende Qualifizierung der Mitarbeiter – all das bedeutet fundamentale Veränderungen und verursacht erhebliche Kosten. Auch hier bietet der Wandel des Geschäfts – Stichwort „Sharing Economy“ – neue Möglichkeiten. Uellendahl: „Neben dem tradierten Modell, dass alle Investitionen selbst angegangen werden, tritt ­immer häufiger ein zweites ­Modell, in dem beispielsweise ­‚Roboter as a Service‘ oder ‚Software as a Service‘ verfügbar sind. So lassen sich klassische Investi­tionsgüter auch partiell einkaufen und zeitlich nach Notwendigkeit begrenzt einsetzen. Das beschleunigt den Transformationsprozess.“

Aufhalten kann die Entwicklung niemand mehr. Es geht darum, sie möglichst gut zu gestalten.

Dieser Artikel stammt aus dem Spezial "Automotive Consulting 2019" --> zum Shop und bestellen

 

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