Die gesamten Dieselzulassungen entwickelten sich im Juli mit plus sieben Prozent positiver als der Gesamtmarkt (plus 4,7 Prozent). Der Dieselanteil erreichte 33,0 Prozent, nach 32,3 Prozent im Vorjahr.
Nach sieben Monaten liegt der Dieselmarkt 3,6 Prozent im Plus, die gesamten Neuzulassungen stiegen um 1,2 Prozent.
Trotz der Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr, befinden sich die Dieselzulassungen auf Monatsebene schon seit einiger Zeit mehr in einer Seitwärtsbewegung als in einer dynamischen Wachstumsphase. Der mittlere Dieselanteil in einem Juli lag in den Jahren 2000 bis 2018 bei 43,4 Prozent, das Maximum wurde mit 49,3 Prozent im Jahr 2007 beobachtet.
VW dominiert Dieselmarkt immer stärker
Die deutschen Marken dominieren den Dieselmarkt weiterhin stärker als den Gesamtmarkt. Gut 73 Prozent aller Dieselzulassungen stammten im Juli von deutschen Modellen. Im Gesamtmarkt waren es über zehn Punkte weniger.
VW blieb auch im Dieselmarkt die mit Abstand stärkste Marke und baute diese Position weiter aus. 27,0 Prozent aller Dieselzulassungen stammten von den Wolfsburgern. Im Vorjahr waren es 25,8 Prozent. Zum Vergleich: bei den gesamten Neuzulassungen lag der Anteil von VW im Juli bei 18,6 Prozent.
Nummer zwei im Juli war Mercedes mit 15,1 Prozent Anteil am Dieselmarkt (Vorjahr: 12,8 Prozent). BMW belegte bei den Dieselzulassungen den dritten Platz. Hier betrug der Marktanteil 10,8 Prozent, nach 9,5 Prozent im Vorjahr. Ford kam auf 9,4 Prozent aller Dieselzulassungen und lag vor Audi mit einem Anteil von 7,4 Prozent. Im Vorjahr betrug der Anteil noch 14,7 Prozent. Dies ist - ebenso wie in den Vormonaten - der stärkste Marktanteilsrückgang aller Marken.
Hinter Audi kam Skoda mit 6,5 Prozent als beste Importmarke auf Rang sechs.
Opel, bei den gesamten Neuzulassungen noch deutlich vor Skoda, verzeichnete weniger Dieselzulassung als die VW-Tochter. Nur 3,6 Prozent aller Dieselzulassungen kamen vergangenen Monat von den Rüsselsheimern.
Die Konzentration auf wenige Marken ist beim Diesel ausgeprägter als bei den gesamten Neuzulassungen. Die Top fünf im Dieselmarkt machen fast 70 Prozent der Zulassungen aus. Im Gesamtmarkt kommen die fünf erfolgreichsten Marken auf weniger als 52 Prozent.
Hyundai mit deutlich mehr Dieselzulassungen
Von den 15 volumenstärksten Dieselmarken in Deutschland konnten zwölf Marken ihre Dieselzulassungen volumenmäßig steigern. Die größten Steigerungen gab es bei Hyundai mit plus 136 Prozent. An zweiter Stelle lag Seat mit plus 68 Prozent, Marktführer VW erreichte ein Plus von 12,1 Prozent.
Bei diesen drei Marken resultierte das Plus nicht aus der Entwicklung der gesamten Marke. Hyundai legte insgesamt um “nur“ um 23 Prozent zu, Seat kam über alle Modelle auf ein Plus von 13 Prozent und VW verlor sogar insgesamt fast sieben Prozent.
Hyundai war insbesondere mit dem Santa Fe und seinem Dieselanteil von 94 Prozent sehr erfolgreich. Bei Seat trieben der neue Tarraco, der im Juli bereits stärkstes Dieselmodell der Marke war und die deutlich gestiegenen Dieselanteile von Leon und Alhambra die Neuzulassungen der Selbstzünder nach oben. Bei VW war es eine höhere Akzeptanz der Dieselvarianten über fast alle Modelle hinweg.
Nur drei Marken mit weniger Dieselzulassungen
Drei der Top 15 Marken konnten ihre Dieselzulassungen des vergangenen Jahres nicht bestätigen. Volvo (minus 21,7 Prozent), Renault (minus 27,4 Prozent) und Audi mit minus 46,3 Prozent lagen deutlich unter ihren Vorjahresergebnissen. Während Renault auch über die gesamte Modellpalette in ähnlicher Größenordnung verlor, waren die Ergebnisse für Audi und Volvo insgesamt besser.
Unter den Top 15 Dieselmarken konnten im Juli acht Marken ihren markeninternen Dieselanteil erhöhen. Bei Marktführer VW setzte sich die Entwicklung der vergangenen Monate fort. Die Wolfsburger steigerten ihren Dieselanteil deutlich: Von 39,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 48 Prozent im Juli 2019. Alle volumenstarken Modelle konnten ihre Dieselanteile steigern. Getoppt wurde dies nur von Citroen. Der Dieselanteil steigerte sich innerhalb eines Jahres von 35,7 Prozent auf 44,5 Prozent. Allerdings liegt dies nicht an einer erhöhten generellen Akzeptanz der Dieselvarianten wie bei VW. Vielmehr verloren die Modelle mit überwiegendem Benziner-Anteil deutlich, während die Modelle Jumper und Jumpy, die fast ausschließlich als Diesel angeboten werden, zulegten.
Audi und Volvo mit deutlich fallendem Dieselanteil
Die größten Rückgänge innerhalb eines Jahres beim markeninternen Dieselanteil wurden bei Volvo (von 65 Prozent auf 48 Prozent) und Audi (von 45 Prozent auf 28 Prozent) beobachtet. Beide Marken setzen verstärkt auf Hybridantriebe, was zu Lasten der Dieselvarianten geht. Bei Volvo lag der Hybridanteil im Juli bei 14 Prozent, bei Audi sogar bei 33 Prozent. Damit ließen die Ingolstädter mehr Hybridmotoren zu als Dieselvarianten. A6 bis A8 sowie Q7 und Q8 wurden im Juli fast gar nicht mehr mit einem reinen Dieselmotor zugelassen.
Nur noch eine Marke mit über 50 Prozent Dieselanteil
Unter den Top 20 Marken (mindestens 1.000 Neuzulassungen im Juli) mit den höchsten Dieselanteilen haben mit Mercedes, BMW, VW und Ford vier deutsche Marken überdurchschnittliche Dieselanteile.
Angeführt wird diese Rangliste nun von Mercedes mit einem Dieselanteil von 54 Prozent (Vorjahr: 52 Prozent). An zweiter Stelle liegt BMW mit 49 Prozent (Vorjahr 53 Prozent), vor VW mit 48 Prozent. Am unteren Ende rangiert Hyundai mit einem siebenprozentigen Dieselanteil.
Golf von der Spitze verdrängt
Das bisherige Top-Modell bei den Dieselzulassungen, der VW Golf, wurde im Juli von der Spitze verdrängt. Gleich zwei Modelle lagen knapp vor dem Golf: Der VW Passat wurde zu 90 Prozent als Diesel zugelassen und der VW Tiguan konnte seinen Dieselanteil auf fast 60 Prozent steigern. Mit einem Dieselantei von unter 34 Prozent reichte es für das insgesamt volumenstärkste Modell nur für Platz drei in der Rangliste der Dieselzulassungen.
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Aus dem Datencenter:
Anteil der Top 15 Dieselmarken an allen Dieselzulassungen im Juli
Veränderungen der Diesel-Neuzulassungen der Top 15 Dieselmarken im Juli 2019
Dieselanteile der Top 15 Dieselmarken im Juli 2019