Die große Überraschung ist ausgeblieben. Der Aufsichtsrat von BMW hat wie erwartet den bisherigen Produktionsvorstand Oliver Zipse zum neuen Vorstandschef gekürt. Er solle "BMW wieder mehr Selbstbewusstsein vermitteln", schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Die "Grundausrichtung des Autobauers" solle sich aber nicht ändern. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet von einem "Wunsch nach starker Führung".
Der Abschied von Harald Krüger wird allgemein mit seinem Führungsstil begründet. Sein Teambuilding habe "Zeit gekostet", schreibt das "Manager Magazin", es habe länger gedauert, bis zentrale Entscheidungen fielen. "Dem Unternehmen fehlte es doch an Drive und Traktion." Allerdings lobte das Magazin auch, Krügers Zeit stehe für "überraschende und kluge Allianzen".
Krüger als Opfer?
Zu Entwicklungschef Klaus Fröhlich, Zipses Konkurrenten um das Amt des Vorstandschefs, hieß es im "Spiegel", das Unternehmen wolle ihn nicht verlieren. Den Ausschlag für Zipse hätten wohl Vorbehalte der Arbeitnehmer gegen Fröhlich gegeben.
Die "Zeit" beklagte, Krüger sei ein "Opfer" des Aufsichtsrats geworden, ein "Hort der Gestrigen". Krüger habe sich nie aus dem Schatten seines Vorgängers Norbert Reithofer befreien können, schreibt auch das "Manager Magazin".
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