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Dienstag, 09. Juli 2019, 10.30 Uhr

ANALYSE - Automarkt Westeuropa Juni 2019 und Prognose:
Der zehnte Rückgang in Folge

Die Neuzulassungen in Westeuropa sind im Juni und auch im ersten Halbjahr deutlich unter Vorjahresniveau gefallen. Für das Gesamtjahr wird zurzeit ebenfalls mit einem leichten Rückgang gerechnet, aber die Unwägbarkeiten sind groß und Überraschungen nicht ausgeschlossen – in beide Richtungen.

Von Ulrich Winzen
Neuwagen auf Europas Straßen: Das erste Halbjahr war zwar schwächer als in den beiden Jahren zuvor, aber historisch betrachtet bei weitem keine Katastrophe. (Foto: dpa)

Nach vorläufigen Veröffentlichungen der jeweiligen nationalen Automobilverbände lagen die Neuzulassungen im Juni mit knapp 1,36 Millionen Pkw um 8,5 Prozent unter denen des Vorjahres. Zum zehnten Mal in Folge gab es einen Rückgang der Neuzulassungen im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat.

Der starke Rückgang im vergangenen Monat darf aber nicht überinterpretiert werden, da der diesjährige Juni je nach Land zwei bis drei Arbeitstage weniger hatte. Das erste Halbjahr schloss mit zirka 7,67 Millionen Neuzulassungen ab, ein Minus von 3,6 Prozent.

Das erste Halbjahr war zwar schwächer als in den beiden Jahren zuvor, aber historisch gesehen lag es immer noch mehr als drei Prozent über einem durchschnittlichen ersten Halbjahr der Jahre 2000 bis 2018.


Prognoserisko: Handelskriege und Brexit

Die wirtschaftlichen Risiken, die durch verschärfte Handelssanktionen oder durch einen immer noch möglichen “No-Deal-Brexit“ bestehen, haben viele Wirtschaftsforschungsinstitute veranlasst, ihr Wachstumsprognosen weiter nach unten zu revidieren. In der vorliegenden Prognose geht die Automobilwoche weder von der Einführung neuer Strafzölle noch von einem ungeordneten Brexit Ende Oktober aus.

Dass Verbraucher und Industrie der künftigen Entwicklung sehr skeptisch gegenüberstehen zeigen die Vertrauensindices der  Europäischen Kommission. Das Verbrauchervertrauen ist nur in Frankreich auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres geblieben. In allen anderen der fünf großen Märkte sind die Konsumenten deutlich pessimistischer als vor Jahresfrist.

Noch deutlicher ist das Industrievertrauen gefallen. Blickten vor einem Jahr die meisten noch positiv in die Zukunft, sind aktuell die pessimistischen Sichtweisen in der Mehrzahl.


Prognoserisiko: WLTP-Umstellung die zweite

Zum 1. September 2019 tritt mit der Einführung der RDE-Tests (real driving emissions) die zweite Stufe der WLTP-Umstellung  in Kraft. Viele Hersteller geben sich optimistisch, diesmal besser vorbereitet zu sein als vergangenes Jahr, aber negative Effekte hat bisher auch niemand ausgeschlossen. Vergangenes Jahr kam es im Juli und insbesondere im August zu massiven vorgezogenen Händler- und Hersteller-Zulassungen, um die erwartete mangelnde Verfügbarkeit abzufedern.

Ab September brachen die  Neuzulassungen dann sehr stark ein. Trotz der vorgezogenen Zulassungen war das Saldo bis Jahresende stark negativ. Nach Berechnungen der Automobilwoche fehlten 2018 dadurch insgesamt zirka 200.000 Neuzulassungen.   

Ähnlich starke Effekte und mögliche Verschiebungen der Neuzulassungen in das Jahr 2020 sind in der Prognose nicht berücksichtigt. Daraus resultiert, dass in allen Ländern die Entwicklung der letzten vier Monate im Vorjahresvergleich positiver gesehen wird als im ersten Halbjahr.


Prognoserisiko: CO2-Grenzwerte

Auf der anderen Seite könnte es auch positive Impulse geben. Ab 2020 gelten die neuen, herstellerspezifischen Grenzwerte für den CO2-Ausstoß. Es könnte sein, dass viele Hersteller ihre CO2-starken Pkw bis Jahresende verstärkt als vorgezogene Neuzulassungen in den Markt drücken. Das hätte für sie den Vorteil, dass diese Fahrzeuge in 2020 bei der Berechnung des CO2-Flottenausstoßes nicht berücksichtigt würden. Dadurch kommt es möglicherweise zu einem höheren Gesamtjahresergebnis als zurzeit angenommen wird.

Für Westeuropa insgesamt bedeutet dies, dass nach dem Minus von 3,6 Prozent im ersten Halbjahr die Monate Juli bis Dezember in Summe über denen des Vorjahres liegen werden. Die Automobilwoche geht unter diesen Voraussetzungen für das laufende Jahr von knapp 14,1 Millionen Neuzulassungen aus, nach 14,21 Millionen im Vorjahr.

Das wären zwar weniger als in den beiden vergangenen Jahren, aber von 2008 bis 2016 lag das Neuzulassungsniveau nie oberhalb der 14 Millionen-Grenze. Das durchschnittliche Neuzulassungsniveau der Jahre 2000 bis 2018 lag bei unter 13,74 Millionen Neuzulassungen.

Gegenüber der März-Prognose der Automobilwoche wurde die Einschätzung für 2019 in Westeuropa um 0,6 Prozent  (82.400 Neuzulassungen) nach unten revidiert. Die stärksten Prognoseanpassungen gab es in Spanien (-3,4 Prozent, minus 45.000 Neuzulassungen) und in Frankreich (-1,1 Prozent, minus 25.000 Neuzulassungen). Die Prognosen für Großbritannien und Deutschland blieben unverändert.


Anspannung in Großbritannien

Das Land, das mit den größten Risiken behaftet ist, ist sicherlich Großbritannien. Das erste Halbjahr verlief mit minus 3,4 Prozent in etwa wie erwartet. Sollte es nicht zu einem ungeregelten Brexit kommen, sind für dieses Jahr 2,35 Millionen Neuzulassungen, ein Minus von 0,7 Prozent wahrscheinlich. Ein ungeregelter Brexit Ende Oktober würde nach einer Simulation der Automobilwoche die Neuzulassungen im laufenden Jahr nur noch geringfügig (zirka 30.000 Neuzulassungen) belasten, allerdings deutlich negative Effekte im kommenden Jahr haben.

Frankreich schloss das vergangene Jahr mit plus drei Prozent ab, konnte diese Dynamik aber nicht mit in das neue Jahr nehmen. Die Neuzulassungen liegen nach den ersten sechs Monaten 1,8 Prozent im Minus.

Dies ist etwas schlechter als ursprünglich erwartet wurde. Auch wenn sich die aktuelle Situation mit den Unruhen der “Gelbwesten“ etwas entspannt hat, scheint die französische Regierung nur wenig Akzeptanz für ihre Wirtschaftsreformen in der Bevölkerung zu haben. Die Automobilwoche erwartet für das Gesamtjahr 2,175 Millionen Neuzulassungen, was in etwa dem Vorjahresergebnis entspricht.


Italien hat Probleme mit der EU - Spanien mit Stagnation

Nach minus 3,1 Prozent im vergangenen Jahr verlief in Italien das erste Halbjahr mit minus 3,6 Prozent ebenfalls recht schwach. Das Land – mit ihrer EU-kritischen Regierung - hat das Problem der hohen Staatsverschuldung und drohender Bankenpleiten. Sollten diese nicht eskalieren, werden für 2019 Neuzulassungen in Höhe von knapp 1,9 Millionen erwartet, ein weiteres leichtes Minus gegenüber 2018.

Seit 2013 sind die Neuzulassungen in Spanien durchgehend, teilweise um bis zu 20 Prozent pro Jahr, gestiegen. Auch 2018 gab es noch ein Plus von sieben Prozent. Trotz der guten Wachstumsraten der vergangenen Jahre ist das aktuelle Niveau immer noch sehr niedrig. 2018 freute man sich zwar über gut 1,32 Millionen Neuzulassungen, allerdings gab es 2006 und 2007 – vor der Wirtschaftskrise - noch ein Niveau von über 1,6 Millionen Neuzulassungen.

Das erste Halbjahr war mit fast minus sechs Prozent schlechter als erwartet. Für das Gesamtjahr geht die Automobilwoche – da auch hier keine negativen Effekte durch die erneute WLTP-Umstellung unterstellt werden – von 1,275 Millionen Neuzulassungen aus, ein Minus von 3,5 Prozent.


In Deutschland ist (noch) alles gut

Auch wenn der Juni 4,7 Prozent im Minus lag, das erste Halbjahr schloss in Deutschland als einzigem der fünf großen Märkte mit einem leichten Plus ab. Nach sechs Monaten steht das zweitbeste Neuzulassungsergebnis seit dem Jahr 2000 zu Buche. Nur in 2009, dem Jahr der Verschrottungsprämie, gab es mehr neu zugelassene Pkw auf Deutschlands Straßen.

Auch wenn die pessimistischen Stimmen häufiger werden, die aktuellen allgemeinen Rahmenbedingungen, speziell auf dem Arbeitsmarkt, sind immer noch sehr gut. Dennoch gibt es erste Anzeichen dafür, dass sich das verschlechterte Weltwirtschaftsklima demnächst auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen könnte. Für das Gesamtjahr erwartet die Automobilwoche ein leichtes Plus von 0,4 Prozent, dies entspricht 3,45 Millionen Neuzulassungen.

Auch wenn in Westeuropa dieses Jahr noch einmal über 14 Millionen Pkw neu zugelassen werden sollten, wird dies kein Niveau sein, auf das man sich auch für die kommenden Jahre einstellen sollte.

Ein Ende der protektionistischen Handelspolitik einiger Länder ist nicht absehbar, zumal deren Protagonisten dafür in ihren Ländern allgemein Zuspruch erhalten. Es drohen somit im günstigsten Fall nur noch geringere Wachstumsraten bei der weltweiten Wirtschaftsentwicklung.

Ebenso werden die Kosten für die individuelle Mobilität steigen. Die Kraftstoffpreise für konventionelle Antriebe werden sich im Zuge der (notwendigen) Klimadiskussion ebenso wie die allgemeinen Energiekosten erhöhen und die Anschaffungskosten für einen neuen Pkw werden nicht mehr die alten sein. Aufgrund der neuen und immer strenger werdenden CO2-Grenzwerte werden Fahrzeuge am unteren Rand der Preisskala vom Markt verschwinden, da sich hier der Einbau energiesparender Maßnahmen nicht lohnt.

Und die neuen E-Mobile?

Sie werden sicher verstärkt angeboten werden, aber in den kommenden Jahren erst einmal einen höheren Preis haben als vergleichbare Modelle mit konventionellen Antrieben. Auch wenn es eine zunehmende Nachfrage dahingehend geben wird, viele Verbraucher werden erst einmal von dem höheren Preis abgeschreckt sein und ihren alten Pkw weiterfahren oder auf neue Mobilitätsformen umsteigen.

All dies wird dazu führen, dass sich die Neuzulassungen in Westeuropa in absehbarer Zeit auf ein Niveau von deutlich unter 14 Millionen Pkw einpendeln werden.

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