Der Umstieg auf die Elektromobilität wird Arbeitsplätze kosten, so viel steht fest. Über den Umfang gibt es unterschiedliche Schätzungen, er hängt auch davon ab, wie schnell der Wandel sich vollzieht. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation schätzt beispielsweise, dass bis 2030 rund 100.000 Jobs verlorengehen könnten.
Daimler will einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" dennoch ohne Personalabbau auskommen. Ergun Lümali, der Betriebsratsvorsitzende des Werks Sindelfingen, sagte, man sei in Verhandlungen über eine Betriebsvereinbarung: "Wir wollen ohne ein aktives Personalabbauprogramm durchkommen." Selbst einen Personalabbau auf freiwilliger Basis mit Hilfe von Abfindungen soll es nicht geben.
Insourcing geplant
Überkapazitäten wird es zwar auch bei Daimler geben. Davon betroffene Mitarbeiter sollen aber anderweitig beschäftigt werden. Dafür sollen Arbeiten, die bisher an Zulieferer vergeben wurden, wieder bei Daimler erledigt werden. Bis 2029 sind betriebsbedingte Kündigungen bei Daimler vertraglich ausgeschlossen.
Mercedes hat mit dem EQC bereits ein Großserien-Elektroauto auf der Straßen, zahlreiche weitere sollen in den kommenden Jahren folgen. Die Tochtermarke Smart soll nur noch E-Autos bauen. Die Hersteller sind gezwungen, mehr Elektroautos anzubieten, um die von der Politik vorgegebenen Abgas-Grenzwerte zu erreichen. Ob das gelingt, hängt jedoch auch von der Akzeptanz der Modelle und ihren Verkaufszahlen ab. Noch gibt es bei den Kunden Vorbehalte aufgrund der Reichweite und der Ladeinfrastruktur. Ein E-Auto aufzuladen dauert zudem länger als das Betanken eines konventionellen Autos.
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Aus dem Datencenter:
Entwicklung E-Mobile in Deutschland Januar 2017 bis April 2019