Schaeffler Technologies, eine Tochter der Schaeffler AG, kauft Xtronic mit Sitz in Böblingen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Übernahme soll im Juni 2019 abgeschlossen werden.
Xtronic entwickelt Software- und Elektronik-Lösungen für die Automobilindustrie. Das mittelständische, eigentümergeführte Unternehmen beschäftigt in Böblingen und Wolfsburg rund 170 Mitarbeiter. Das Portfolio umfasst unter anderem Anwendungen im Bereich des automatisierten Fahrens und der Elektromobilität bis hin zu funktionaler Sicherheit sowie Methoden, Tools und Testsysteme.
Der Mittelständler wurde vor zwanzig Jahren gegründet und hat in enger Kooperation mit Paravan das Drive-by-Wire-System „Space Drive“ entwickelt. Schaeffler hatte die Paravan-Technologie im Sommer 2018 zugekauft. Xtronic wird als eigenständige GmbH in die Schaeffler Gruppe integriert. Daniel Schmid, Geschäftsführer und einer der bisherigen Gesellschafter von Xtronic, wird das Unternehmen weiterhin operativ führen.
Unverzichtbar für die ‚Mobilität für morgen‘
Das zugekaufte Unternehmen verfügt über Know-how im Zusammenhang mit der Entwicklung der Drive-by-Wire-Technologie „Space Drive“, das der Schaeffler Gruppe bei der Entwicklung von Lösungen insbesondere in den Bereichen Steuerungssysteme und autonomes Fahren zugutekommen wird.
„Nach dem Kauf der ‚Space Drive‘-Technologie von Paravan und der Übernahme von Elmotec Statomat im vergangenen Jahr, tätigen wir mit dem Erwerb von Xtronic erneut eine Akquisition, die über eine überzeugende strategische Logik verfügt und voll in unsere M&A-Strategie passt. Die Stärkung der Software- und Elektronikkompetenz ist unverzichtbar für die Entwicklung von mechatronischen Lösungen für die ‚Mobilität für morgen‘, erklärte Matthias Zink, CEO Automotive OEM bei Schaeffler.
Rosenfeld gab zugleich den Verkauf der britischen Industrietochter Barden mit Sitz in Plymouth an das Würzburger Unternehmen HQW bekannt. Der Hersteller von Präzisionskugellagern wolle die Produktion komplett übernehmen. Ein Stellen-Abbau sei nicht geplant, unterstrich Rosenfeld. Barden beschäftigt knapp 400 Mitarbeiter. Am Standort Plymouth würden vor allem Wellenlager für Flugzeugturbinen hergestellt. Die Verkaufsentscheidung sei nicht primär "brexitgetrieben" gewesen. Die zunehmende Unsicherheit habe es aber leichter gemacht, die britischen Aktivitäten aufzugeben.
Lesen Sie auch:
Schaeffler-Hauptversammlung: Rosenfeld muss seine Sparpläne erläutern
Kopf der Woche - Klaus Rosenfeld: Schaeffler-Chef hat Erfolg mit leisen Tönen
Zur Bilanz-Pressekonferenz: Schaeffler mit Sorgen
Dazu aus dem Datencenter: