Volkswagen könnte für Konkurrenten zum Auftragsfertiger von Elektroautos werden. "Unser Modularer E-Antriebs-Baukasten (MEB) ist grundsätzlich offen auch für konzernfremde Marken. Eine entsprechende Öffnung unserer Fabriken haben wir derzeit noch nicht als Projekt vorgesehen, aber es schließt sich nicht aus", sagte Thomas Ulbrich, Markenvorstand von VW Pkw für E-Mobilität, der Automobilwoche.
Der Topmanager fügte hinzu: "Derlei Beispiele gab es ja schon in der Vergangenheit. Denken Sie an unser Werk Palmela in Portugal, wo wir für Ford den Galaxy mitproduziert haben."
Klein, aber rein
Auf dem MEB baut VW unter anderem die ID-Modellfamilie auf. Deren Grundpreis wird knapp unter 30.000 Euro liegen. Teile des MEB könnten aber auch für deutlich günstigere Einstiegsautos taugen: "Unser neuer E-Baukasten für kleine Fahrzeuge und den Einsatz in urbanen Regionen hat noch keinen Namen. Es ist ein Konzeptvorhaben, an dem die Techniker im Moment arbeiten", sagte Ulbrich. "Wir prüfen, was sich an MEB-Komponenten darin wiederfinden könnte, doch da ist noch nichts final entschieden. Es muss also nicht zwingend eine kleine Version unseres MEB daraus werden. Die MEB-Komponenten müssten ja auch finanziell in den Rahmen passen."
Beschlossen hingegen ist, dass die entstehende Elektro-Plattform von Seat und dem chinesischen Konzern JAC auch die Basis für günstige Fahrzeuge der Hauptmarke VW Pkw sein wird. "Es ist aber keine chinesische Entwicklung, sondern die Entwicklungsaufgabe liegt bei Seat. Den MEB wiederum entwickeln wir bei VW in Deutschland – und transferieren ihn nach China", erklärte Ulbrich.
Dies ist eine Exklusiv-Meldung aus den aktuellen Ausgabe der Automobilwoche.
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