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Mittwoch, 17. April 2019, 12.45 Uhr

Start-up zeigt Brennstoffzellen-Trucks:
Nikola Motor sagt dem Diesel den Kampf an

Mit einer großen Show hat Trevor Milton, der Gründer der Nikola Motor Company, in Arizona seine Brennstoffzellen-Trucks vorgestellt. Damit sagt er dem Diesel auch in Europa den Kampf an. Details zur Technologie, Lade-Infrastruktur oder Produktion sind auffallend wenige zu erfahren.

Von Michael Gerster
Der Nikola Tre ist speziell auf Europa zugeschnitten und soll ab 2023 produziert werden. (Foto: Nikola)

Zu Beginn der Show lässt Trevor Milton einen Sechsspänner der Brauerei Budweiser über die Bühne rollen. Auf dem Rücken der Pferde sei das Transportwesen der USA gegründet worden, sagt der Gründer des amerikanischen Truck-Start-ups Nikola Motor Company. Doch seine eigentliche Botschaft steckt im nächsten Satz. "Heute geht es um das Jetzt. Stell Dir vor, wir können die Welt besser hinterlassen als wir sie vorgefunden haben."

Milton wählt gerne große Worte, liebt die Inszenierungen auf großer Bühne und erinnert damit unweigerlich an Tesla-Gründer Elon Musk, mit dem er auch die Bewunderung für den serbischen Elektroingenieur Nikola Tesla teilt. Vor 2000 Gästen aus fast 50 Ländern hat der Unternehmensgründer in Arizona nun erstmals seine drei Lkw-Modelle vorgestellt, die den Transport in den nächsten Jahren revolutionieren sollen.


Musk setzt auf Batterie

Anders als Elon Musk, der an einem rein batterieelektrischen Truck arbeitet und den Semi One noch in diesem Jahr präsentieren will, setzt Milton jedoch voll und ganz auf die Brennstoffzelle. Die Vorteile liegen auf der Hand. So muss nicht ein tonnenschweres Batteriepaket durch die Gegend gefahren werden, stattdessen erhöht sich die Nutzlast. Außerdem ist der Tank mit Wasserstoff in wenigen Minuten wieder befüllt, dann steht die volle Reichweite zur Verfügung.

Dafür will Milton in den nächsten zehn Jahren allein in den USA 700 Wasserstoff-Tankstellen entlang der Hauptverkehrsachsen bauen. "Der Strom für die Produktion kommt aus regenerativen Quellen wie Wind oder Sonne", verspricht er.


Trevor Milton bei der Premieren-Show in Scottsdale, Arizona. Damit sollen weitere Geldgeber überzeugt werden. (Foto: Screenshot)

"Können Diesel in jeder Kategorie schlagen"

Als erstes lässt Milton den Nikola Tre auf die Bühne fahren, der als Frontlenker speziell für den europäischen Markt bestimmt ist. Mit rund 1000 PS soll die futuristisch gezeichnete Zugmaschine "den steilsten Hügel" bewältigen können und schneller beschleunigen und bremsen können als ein vergleichbarer Diesel. Nikola verspricht dabei je nach Größe des Wasserstofftanks und Fahrbedingungen eine Reichweite von 500 bis 1200 Kilometer. "Wir können den Diesel in jeder Kategorie schlagen", verspricht Milton.

Die Vorteile sieht er neben dem Antrieb auch in der Gestaltung der Kabinen, die nicht mehr durch den großen Motor und Antriebsstrang eingeschränkt würden. So soll der Fahrer deutlich mehr Platz bekommen, die Koje hält gleich zwei Schlafplätze und riesige Bildschirme zur Unterhaltung mit Filmen bereit. "So viel Raum würde es in einem Diesel-Lkw nie geben", sagt Milton. Auch Knöpfe an der Armaturentafel gehörten der Vergangenheit an, das virtuelle Cockpit setze auf Touchscreens.

Die Produktion des Nikola Tre für Europa soll im Jahr 2023 starten. Neben der Brennstoffzelle als Energielieferant für den elektrischen Antrieb sind auch rein batterieelektrische Varianten mit Batteriegrößen bis 1000 kWh vorgesehen. Milton setzt dabei nicht auf den klassischen Verkauf, sondern eine Art Abo-Modell, bei dem der Kunde per Meile bezahlt, inklusive des zur Verfügung gestellten Wasserstoffs oder Stroms. "Wir können dies so billig tun, dass wir den Diesel am Ende besiegen werden", kündigt Milton vollmundig an. Zudem seien die Fahrzeuge bereits auf das autonome Fahren der Stufen vier und fünf ausgelegt.


Der Nikola One ist für den US-Markt und weite Strecken gedacht. (Foto: Nikola)

Auch andere Hersteller arbeiten an der Brennstoffzelle

Für die amerikanischen Versionen Nikola One und Two, die sich nur im Kabinenaufbau unterscheiden, soll die Fertigung bereits ein Jahr früher beginnen. Als Produktionsstandort hat sich Milton dabei für Arizona entscheiden. "Es war die einzige Regierung, die nicht nur die eigene Unterstützung, sondern diejenige der Bevölkerung und der anderen Unternehmer im Land zugesichert hat", begründet Milton die Entscheidung. Zudem habe man in Scottsdale eine renommierte Universität und damit viele Fachkräfte in unmittelbarer Nähe.

So vollmundig die Ankündigungen, so vage bleibt doch die Vorstellung der Wunder-Lkw in Arizona. Der Nikola Tre bewegt sich gar nicht vom Fleck. Und mit welcher Technik die beiden anderen Lkw auf die Bühne gefahren werden, ist ebenso unklar. Mit Bosch hat Nikola jedoch einen renommierten Partner bei der Integration des Brennstoffzellensystems in den Antriebsstrang an der Seite. Wie der Zulieferer nach der Veranstaltung mitteilte, liefere man zahlreiche Innovationen für mehr Sicherheit und Effizienz. "Wir haben modernste Bosch-Technik und unser Know-how einfließen lassen, um diesen Truck fit für die Zukunft zu machen", sagt Jason Roycht, Nutzfahrzeugchef von Bosch Nordamerika. Dazu zählt etwa die zentrale Recheneinheit für kabellose Software-Updates, Kameras anstelle von konventionellen Außenspiegeln, die schlüssellose Verwaltung des Trucks per App oder die elektronische Lenkung. 

Doch ob all dies wirklich bald in Serie kommt, ist ungewiss. Immer wieder hat Milton den Serienstart in der Vergangenheit verschoben. Bei ersten Ankündigungen war von 2020 die Rede. Da sollten die Batterien noch durch Gasturbinen an Bord mit Strom gefüttert werden. Nun aber kämpft Milton auch gegen die Zeit. Denn in den drei bis vier Jahren bis zum Marktstart rücken auch bei anderen Herstellern alternative Antriebe und neue Technologien in den Fokus. So arbeitet beispielsweise Daimler an einem modularen Brennstoffzellensystem für Nutzfahrzeuge wie für Pkw. Dieses soll erstmals 2022 als Range-Extender für Stadtbusse eingesetzt werden und die Reichweite so auf 400 Kilometer erhöhen.


Show nur für Geldgeber?

Tesla will zudem mit dem Semi One bereits in diesem Jahr einen Truck für den Fernverkehr mit großer rein batterielektrischer Reichweite vorstellen. Daimler testet mit dem Freightliner eCascadia solche Lkw bereits mit ersten Kunden, allerdings nicht in der schwersten Kategorie und mit einer begrenzten Reichweite von 400 Kilometern. Auch andere Hersteller wie Iveco haben batterieelektrische Lösungen in ihrem Portfolio. Gut möglich also, dass die als revolutionär gepriesenen Ideen in ein paar Jahren gar nicht mehr so neu sind.

So bleibt am Ende der Konferenz in Scottsdale der Eindruck, dass es Milton vor allem auf die Show ankommt, um mögliche Geldgeber zu überzeugen. Denn um seine Pläne zu verwirklichen, braucht er nochmals umgerechnet eine Milliarde Euro, wie er kürzlich dem Magazin "Forbes" erklärte. Knapp 300 Millionen hat er in den vergangenen Jahren schon eingesammelt. Um den Diesel endgültig zu besiegen, ist es auch für Milton noch ein weiter Weg.

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