Der Autobauer Volkswagen will seine Zusammenarbeit mit chinesischen Anbietern noch ausweiten. Mit den Partnern der dortigen Gemeinschaftsunternehmen befinde sich der Konzern in vertieften Diskussionen, wie die Kooperationen noch ausgebaut werden könnten, sagte VW-China-Chef Stephan Wöllenstein vor dem Beginn der chinesischen Automesse in Schanghai. Ziel sei es aber nicht, jemanden auszuschließen, sondern das Auftreten in China noch zu verstärken. Wahrscheinlich könne das Unternehmen in den kommenden Monaten etwas mehr über seine Absichten sagen.
Der Volkswagen-Konzern ist laut Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg an einem Einstieg beim chinesischen Autobauer Anhui Jianghuai Automobile (JAC) interessiert. VW hat bereits eine Partnerschaft mit JAC für Elektro-Fahrzeuge unter der Marke Sol im Land. Mit den beiden chinesischen Autobauern FAW und SAIC unterhalten die Wolfsburger die größten Partnerschaften mit chinesischen Unternehmen. Weil der chinesische Staat beim Engagement ausländischer Hersteller ein gewichtiges Wörtchen mitredet, äußern sich die Hersteller meist nur sehr zugeknöpft über ihre Pläne.
Andere Hersteller erhöhen Anteile
China hatte vor einem Jahr die Beschränkungen für ausländische Anteilseigner an chinesischen Produktionsfirmen gelockert. Für Pkw dürfen ausländische Investoren dann ab 2022 mehr als die Hälfte der Anteile an dortigen Gemeinschaftsunternehmen besitzen.
Der BMW-Konzern hatte sich daraufhin die Mehrheit an seinem chinesischen Joint Venture BBA gesichert, auch bei weiteren deutschen Autobauern wird spekuliert, dass sie Interesse an dem Ausbau ihrer Anteile haben. Daimler etwa strebt nach Informationen von Bloomberg beim Gemeinschaftsunternehmen BBAC einen Anteil von 65 Prozent an. (dpa/swi)
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