Insgesamt entschlossen sich 32.895 junge Menschen zu einer Ausbildung in den Kraftfahrzeugberufen. Damit lag die Zahl 2018 um 4,7 Prozent höher als im Vorjahr. Mit 23.418 Ausbildungsverträgen (plus 5,4 Prozent) entfiel der Löwenanteil auf die Kraftfahrzeugmechatronikerinnen und -mechatroniker, wie die Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) ergab. Damit sprang diese Ausbildung um einen Rang auf Platz drei im Jobranking. Nur bei den Kaufleuten für Büromanagement (27.912, minus 2,6 Prozent) und im Einzelhandel (23.742, minus 3,0 Prozent) gab es mehr neue Ausbildungsverträge.
„Diese Entwicklung hat uns positiv überrascht“, resümiert Birgit Behrens. Die für Bildung zuständige Geschäftsführerin des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) hatte „nicht mit einem so deutlichen Zuwachs gerechnet“, wie sie der Automobilwoche erläutert. Gerade mit Blick auf den anhaltenden Trend zum Studieren habe man nicht so viele neue Ausbildungsverhältnisse erwartet. Die guten Zahlen führt sie auch darauf zurück, dass es zunehmend gelinge, Studienabbrecher für eine Ausbildung im Kraftfahrzeuggewerbe zu gewinnen. Nichtsdestotrotz konnten nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze auch besetzt werden.
Fast 90 Prozent Männeranteil
Insgesamt bleibt die Branche eine Männerdomäne, wenn auch mit interessanten Verschiebungen bei einzelnen Berufen. Von allen Neuverträgen in der Branche entfielen 89,4 Prozent (29.397) auf Männer.
Allerdings nahm die Zahl der jungen Frauen, die Kfz-Mechatronikerin werden möchten, um 8,6 Prozent zu. Diese 1023 Auszubildenden stehen allerdings nur für einen Frauenanteil von 4,4 Prozent. Damit liegt diese Ausbildung auf Platz 39 der beliebtesten Berufe bei jungen Frauen. Bei den Männern ist der Kfz-Mechatroniker dagegen mit 22.395 (plus 5,26 Prozent) Ausbildungsverträgen mit Abstand der beliebteste Beruf. Die Elektroniker-Ausbildung kommt mit nur 14.367 Verträgen auf Platz zwei.
Zweitbeliebtester Kfz-Lehre ist die Ausbildung der Automobilkaufleute. Hier gab es insgesamt ein Plus um 3,1 Prozent auf 5454 Neuverträge. Dabei wuchs die Zahl der männlichen Azubis um 6,4 Prozent auf 3438, während die der jungen Frauen um 2,2 Prozent auf 2016 abnahm. Für die Fahrzeuglackiererausbildung entschieden sich insgesamt 2334 (minus 0,1 Prozent) junge Menschen; darunter 1983 (minus 0,6 Prozent) Männer und 351 (plus 2,3 Prozent) Frauen. Bei den Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikern legte die Zahl der neuen Verträge um 6,4 Prozent auf 1608 zu. Hier betrug die Steigerung bei den Männern 6,0 Prozent auf 1545 und bei den Frauen 16,7 Prozent auf 63. Das Feld mit dem höchsten Frauenanteil ist die Fahrzeuginnenausstattung. Hier gab es insgesamt 81 Neuverträge (plus 12,5 Prozent), von denen 48, also fast 60 Prozent, auf Frauen entfielen.
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