Die aktuellen Statistiken des Europäischen Automobilverbandes ACEA weisen für das vierte Quartal 2018 in Westeuropa 245.100 Neuzulassungen von E-Mobilen und Hybriden aus.
Das ist ein Anstieg um über 54.000 Pkw gegenüber dem Vorjahresquartal und entspricht einem Anteil an den gesamten Pkw-Zulassungen von 7,5 Prozent. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 5,8 Prozent.
Gegenüber dem dritten Quartal dieses Jahres gab es in Summe einen Anstieg um 0,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal. Allerdings resultierte dieser Anstieg ausschließlich aus dem Erfolg der reinen E-Mobile.
Die Anteile der normalen Hybriden verringerten sich um 0,2 Punkte, die der Plug-in-Hybride um 0,1 Prozentpunkte und der Anteil der reinen Elektro-Pkw stieg um 0,8 Punkte.
Dieser Anstieg der reinen E-Mobile zieht sich durch fast alle Länder. Lediglich in Irland wurde ein Rückgang der Marktanteile zum Vorquartal beobachtet.
Den stärksten Anstieg gab es in Norwegen. Innerhalb von drei Monaten erhöhte sich dort der Anteil der Stromer um zehn Prozentpunkte auf einen Marktanteil von 42,4 Prozent.
Auch in den Niederlanden waren die E-Mobile im vierten Quartal 2018 sehr erfolgreich: Ein Plus von fünf Prozentpunkten brachte den Marktanteil auf fast elf Prozent.
Reine Stromer erfolgreicher als Plug-in-Hybride
Im vierten Quartal 2018 kamen die normalen Hybride in Westeuropa auf knapp 137.000 Neuzulassungen, ein Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr; auf die Plug-in-Hybride entfielen 41.200 Pkw (minus acht Prozent) und die reinen Elektro-Pkw erreichten mit plus 77 Prozent fast 67.000 Neuzulassungen.
Volumenmäßig sind diese drei Antriebsarten in Deutschland und Frankreich am stärksten vertreten. Mit deutlichem Abstand folgt Großbritannien vor Norwegen, Italien und Spanien.
Die Marktdurchdringung ist in Norwegen am größten: Über 69 Prozent waren im vierten Quartal Hybride oder Elektro-Pkw. Auf Platz zwei folgt Schweden mit einem Anteil von 23,6 Prozent vor den Niederlanden mit 15 und Finnland mit 12,4 Prozent.
Deutschland hat im internationalen Vergleich seine Position im vierten Quartal zwar um einen Rang verbessert und liegt nun mit einem Gesamtanteil von 5,3 Prozent auf Platz zwölf der westeuropäischen Länder. Hinter Deutschland liegen noch Österreich (5,2 Prozent), Großbritannien (5,1 Prozent), Belgien (5,0 Prozent) und Irland mit unter einem Prozent.
In Deutschland ist aber insbesondere der Anteil an normalen Hybriden im westeuropäischen Vergleich äußerst gering. Der Durchschnitt in Westeuropa liegt bei 4,2 Prozent, Deutschland kommt nur auf 3,2 Prozent.
Nur leicht besser sieht es bei den Plug-in-Hybriden aus: Hier kommt Deutschland mit einem Anteil von 0,7 Prozent auf Platz neun. Bei den reinen Elektro-Pkw beträgt der Marktanteil 1,4 Prozent, immerhin reicht dies für Platz acht unter den 16 betrachteten westeuropäischen Ländern.
Norwegen bleibt einsame Spitze
Bei vergleichbarem Angebot, allerdings deutlich besseren Rahmenbedingungen und auch einer vielleicht anderen Einstellung zur Mobilität, ist Norwegen weiter führend.
In allen drei Antriebsarten weist das Land die mit Abstand höchste Marktdurchdringung auf. Darüber hinaus sind hier die reinen E-Mobile (42,4 Prozent) stärker vertreten als die Plug-in-Hybride (17,0 Prozent) und die normalen Hybride (9,9 Prozent). Bei den reinen E-Mobilen folgen die Niederlande mit einem Marktanteil von 10,6 Prozent. Auch hier sind die Stromer die erfolgreichste alternative Antriebsart.
Mitte 2018 wurde in Schweden ein neues Steuersystem eingeführt (Bonus/Malus), das verbrauchsstarke Antriebe verteuert und verbrauchsarme Pkw stark bevorteilt. Als Folge sind die Marktanteile der alternativen Antriebsarten innerhalb zweier Quartale um fast 14 Prozentpunkte gestiegen.
Am stärksten stiegen die Plug-in-Hybride um 5,5 Prozentpunkte, die reinen Elektro-Pkw legten um 4,8 Punkte zu, die normalen Hybride verbesserten sich um 3,3 Prozentpunkte.
So erfreulich der Anstieg der alternativen Antriebsarten, insbesondere der der reinen E-Mobile ist, so ernüchternd ist das weiterhin sehr niedrige Niveau. Auch wenn in etwa einem Jahr die große Modelloffensive der Hersteller bei den E-Mobilen beginnen soll: Ganz ohne flankierende Maßnahmen der Politik wird es schwer werden, die CO2-Ziele ab 2021 zu erreichen.
Hierzu im Datencenter:
Neuzulassungs- und Marktanteilsentwicklung alternativer Antriebsarten; Westeuropa Q1 2015 - Q4 2018
Neuzulassungen und Marktanteile alternativer Antriebsarten in Westeuropa in Q4 2018
Marktanteile der alternativen Antriebsarten; Rangfolge nach Ländern in Q4 2018
Elektro-Pkw, Plug-in-Hybride und Hybride in Westeuropa Q4 2017-2018
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