Schatten bei VW – und Licht. In der Montage seines Bestsellers Golf wird der Wolfsburger Autohersteller aufgrund schwächelnder Nachfrage demnächst eine Montageschicht streichen. Ganz anders die Situation in der Fertigung reiner Stromer: Angesichts der erwarteten hohen Nachfrage nach E-Autos geht der VW-Konzern in seinem Werk in Zwickau bis an die Kapazitätsgrenze.
Die Produktion für Fahrzeuge der 2019 anlaufenden ID-Modellfamilie wird von zunächst 1.350 Autos pro Tag bis Ende 2021 auf 1.500 gesteigert. "Eine Erweiterungsmöglichkeit darüber hinaus ist nicht angedacht", sagte Thomas Ulbrich, Markenvorstand bei VW Pkw für E-Mobilität, im Interview mit der Automobilwoche. Dann sei Zwickau mit sechs Modellen für VW, Audi und Seat "kapazitativ vollständig ausgelastet". Für Interessenten, die den ID schon 2020 fahren wollen, wird VW bald eine Frühbucheroption mit Anzahlung anbieten.
Flucht nach vorn aus der Zwickaumühle
Ulbrich geht von wachsender Produktivität bei den ID-Modellen aus: "Wir werden bei den Elektrofahrzeugen einen Produktivitätssprung sehen. Die Produktion wird im Vergleich zu den heutigen Verbrennern bis zu 20 Prozent produktiver."
Um die Jobs am Standort sorgt sich der Topmanager nicht. Über höhere Stückzahlen und "mit einer geringfügigen Änderung der Fertigungstiefen können wir die Beschäftigung in Zwickau weitestgehend stabil halten."
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