Bereits im Januar 2019 deutete der Drei-Monatswert von 0,7 gegenüber dem Ein-Monatswert von 0,9 auf eine weitere Verschlechterung des kurzfristigen Konjunkturverlaufs in der Automobilindustrie hin.
Dies hat sich für Februar bestätigt: Der Ein-Monatswert sinkt deutlich auf 0,7 Zähler. Das Ausmaß dieses aktuellen Rückgangs spiegelt die eskalierenden konjunkturellen Risiken.
Dies zeigt sich auch im Drei-Monatswert, der noch immer keinen Boden gefunden zu haben scheint und weiter gesunken ist – wenn auch im Vergleich zum Ein-Monatswert nur um 0,1 Punkte auf einen Wert von 0,6.
Somit fällt der Ausblick für die nächsten drei Monate weiterhin schlechter aus als die Perspektive für den nächsten Monat und signalisiert eine weitere Eskalation der konjunkturellen Herausforderungen in den kommenden Monaten.
Die sich aufbauenden Konjunkturrisiken zeigen sich in jüngsten volkswirtschaftlichen Indikatoren wie dem ifo Geschäftsklima, das sich nach vier Rückgängen in Folge im Januar erneut erheblich eintrübte.
Damit kann die Möglichkeit einer Rezession auch in der ersten Jahreshälfte 2019 nicht mehr völlig ausgeschlossen werden – auch nicht für die Automobilindustrie.
Die Erwartung, dass sich Produktion und Nachfrage nach der Abarbeitung der WLTP-Umstellungsproblematik wieder erholen wird, hat sich bisher nicht erfüllt. Stattdessen dominieren negative konjunkturelle Entwicklungen.
Zu viele Risiken
Das ifo Geschäftsklima der Automobilindustrie hatte sich zwar im Dezember aufgehellt, aber im Januar hat es sich erneut und zudem deutlich verschlechtert.
Die inländische Pkw-Produktion und damit der Export sind weiter rückläufig. So lagen die exportierten Stückzahlen im Dezember 2018 20 Prozent unter dem vergleichbaren Niveau des Vorjahresmonats.
Die Auslandsproduktion der deutschen Hersteller erweist sich hingegen bis dato als relativ stabil. Doch das konjunkturelle Umfeld wichtiger Absatzmärkte wie China und den USA ist ebenfalls von zunehmenden Risiken betroffen: In China verlangsamt sich die Wirtschaftsdynamik bereits seit Längerem, und die US-Wirtschaft zeigt zunehmende Zeichen der Abkühlung.
Gleichzeitig bleibt die nach wie vor offene finale Ausgestaltung des Brexit bestimmender Treiber für den britischen und gesamten europäischen Absatzmarkt. Ein Absatzwachstum in den bedeutendsten Märkten der deutschen Automobilindustrie in diesem Jahr wird immer unwahrscheinlicher.
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