Derzeit haben es Fahrer von E-Autos an Ladesäulen meist mit einem komplizierten Preisgefüge für den gezapften Strom zu tun. Mal berechnen sich die Kosten nach der Zeit, mal pauschal, nicht selten kommen Gebühren etwa für das Starten des Ladevorgangs hinzu. Der Karlsruher Energieversorger EnBW, einer der größten Ladenetz-Anbieter in Deutschland, will damit aufräumen und berechnet ab 1. März nur noch den Verbrauch.
„Wir legen großen Wert auf die Meinung unserer Kunden. Für sie sind die vielen unterschiedlichen Tarife auf dem Markt meist undurchschaubar. Das wollen wir vereinfachen“, erklärt Marc Burgstahler, bei der EnBW für Elektromobilität verantwortlich. Die tatsächlichen Kosten für das Laden von E-Autos seien oft nur schwer nachvollziehbar.
25.000 Ladepunkte
Der Preis der EnBW beträgt in Zukunft im Standardtarif ohne Grundgebühr 39 Cent pro kW/h an Normalladestationen (AC) und 49 Cent pro kWh an Schnellladestationen und High-Power-Chargern. Vielllader zahlen 4,99 Grundgebühr pro Monat ab dem 4. Monat und bekommen eine Ladekarte dazu. Für sie kostet eine Kilowattstunde dann 29 Cent für das Normal- und 39 Cent für das Schnellladen.
Mit etwa 25.000 Ladepunkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat die EnBW nach eigenen Angaben die höchste Netzabdeckung, um elektrisch zu laden. Bei Schnellladern kooperiert der Energieversorger mit Tank und Rast. So sei bereits jeder dritte Standort entlang der Autobahnen mit einer Ladestation der EnBW bestückt. Damit E-Autofahrer die Stromtankstellen nicht blockieren, werden sie über eine App nach dem Ende des Ladevorgangs daran erinnert, den Parkplatz frei zu machen. Die EnBW ruft ihre Kunden daher zu "fairem Verhalten" auf.
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