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Montag, 28. Januar 2019, 15.15 Uhr

Softwarespezialist PTV Group:
Smarte Ideen gegen drohenden Verkehrskollaps

Mit neuen Mobilitätsdiensten und intelligenter Verkehrssteuerung wollen große Städte den Verkehrskollaps verhindern. Die PTV Group in Karlsruhe baut die Software dafür und zählt damit zu den unbekannten Weltmarktführern, den "Hidden Champions". Ein Unternehmen aus der Automobilwirtschaft mit klingendem Namen griff vor zwei Jahren zu und kaufte sich damit "Schlüsseltechnologien der vernetzten Mobilität".

Von Michael Gerster
Eine der Mobilitätslösungen der PTV Group: Über eine App können Trucker den nächsten freien Parkplatz ansteuern. (Foto: PTV Group)

Es gibt drei Wege, um einen drohenden Verkehrskollaps zu vermeiden. Eine einfache, aber kostenintensive Möglichkeit ist es, mehr Straßen zu bauen. Ein beschränkter Zugang über beispielsweise Mautgebühren ist meist schon schwerer zu vermitteln. Die dritte Lösung versucht die Nutzung der Infrastruktur, die einer US-Studie zufolge bei durchschnittlich nur vier Prozent liegt, zu verbessern.

Für Vincent Kobesen ist klar, welche der Varianten der Königsweg ist. „Wir müssen die Auslastung der Straßen und der Infrastruktur allgemein erhöhen“, sagt der Chef der PTV Group. Das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe ist auf Softwarelösungen rund um die Mobilität spezialisiert und hat rund 800 Mitarbeiter. Die Wurzeln liegen in einer Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) vor 40 Jahren. Heute macht das Unternehmen einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro und hat 20 Standorte über den Globus verteilt wie beispielsweise in Göteborg, Schanghai oder Portland.


Türöffner Porsche SE

Zu den Kunden zählen inzwischen rund 2500 Städte weltweit, die mit Hilfe der Simulationswerkzeuge von PTV ihre Verkehrsströme analysieren. „Früher hat eine Stadt für die Planung eines neuen Viertels meist in ihr Kartenarchiv geschaut und auf dieser Basis Berechnungen für die Zukunft angestellt“, sagt Kobesen. Heute aber sollen die Informationen in Echtzeit fließen. Wenn ein Unfall eine wichtige Kreuzung blockiert, dann lässt sich über vernetzte Ampeln oder entsprechende Signale an die Navigationssysteme der Verkehrsstrom beeinflussen, damit lange Staus vermieden werden.

Das Geschäftsmodell weckte Begehrlichkeiten. Im Jahr 2017 klopfte die Porsche SE an und übernahm die PTV Group für mehr als 300 Millionen Euro.  „Die PTV Group besetzt mit ihren Produkten in der Flottenoptimierung und Verkehrssimulation zwei Schlüsseltechnologien der vernetzten Mobilität“, sagt Philip von Hagen, bei der Porsche SE zuständig für das Beteiligungsmanagement. Wie sich die Geschäfte entwickeln, soll erst auf der Bilanzpressekonferenz im Mai veröffentlicht werden. Rückschläge sind aber einkalkuliert: "PTV ist für die Porsche SE ein strategisches Investment. Das geplante Wachstum der PTV wird stark von Großprojekten geprägt, deren Abschlüsse sich hinziehen können, was sich kurzfristig auf den Umsatz und das Ergebnis auswirken kann."

Für die Dachgesellschaft des Sportwagenbauers, die 52,2 Prozent am Volkswagenkonzern hält, soll das Investment ein erster Schritt zum Aufbau eines breiteren Portfolios neben der VW-Beteiligung sein. Für Kobesen war der Einstieg der Porsche SE ein absoluter Glücksfall. „Das ist ein großer Name, der für Qualität und langfristiges Engagement steht, das spiegelt sich auch in unserem Unternehmen.“ So manche Tür, sagt Kobesen, öffne sich nun leichter.


PTV-Chef Vincent Kobesen: "Wir müssen die Auslastung der Straßen und der Infrastruktur allgemein erhöhen“ (Foto: PTV Group)

App für verschiedene Verkehrsmittel

Die Einsatzgebiete sind vielfältig. So steuerte PTV-Software bei den Olympischen Spielen in London 2012 den Verkehr. Auch das Europäische Verkehrsmodell, das den gesamten Personen- und Güterverkehr abbilden soll, wird mit PTV-Software entwickelt. Der Fokus bei der Optimierung liegt dabei nicht mehr nur auf dem Personenverkehr, sondern auch auf der Logistik.

„Ein Oberbürgermeister sieht sehr wohl, wie Paketdienste Straßen blockieren und das Ideal einer lebenswerten Stadt unter Druck setzen“, so Kobesen.  Neben Behörden nutzen die Software daher auch Beratungsfirmen, Flottenbetreiber, Speditionen, Taxiunternehmen oder ÖPNV-Planer, die ihre Fahrzeuge möglichst effizient einsetzen und optimal auslasten wollen.

In Karlsruhe entwickelt die PTV Group zusammen mit der Stadt und angrenzenden Landkreisen bis zum Jahr 2020 eine App zur Nutzung verschiedener Verkehrsmittel wie Nahverkehr mit Bus und Bahn, Carsharing oder Bikesharing. So sollen künftig Information, Buchung und Bezahlung aus einer Hand kommen. Mit „Mobility as a Service“  zielt die PTV Group auch auf Autohersteller, die verstärkt solche Dienste anbieten wollen. Sie tritt aber auch in Konkurrenz zu ihnen. So hat beispielsweise die Daimler-Tocher Moovel ebenfalls eine App zur intermodalen Nutzung und Bezahlung von Verkehrsmitteln entwickelt. Volkswagen bietet über die Marke Moia Mobilitätsdienste an.


Wettbewerb mit Tech-Riesen

Auf dem Datenmarkt hat es die PTV Group naturgemäß mit größeren Spielern wie Apple oder Google zu tun, die Verkehrssimulationen nicht zuletzt für ihre Projekte zum autonomen Fahren benötigen. Steht ein Robotertaxi im Stau, muss es eine Entscheidung für eine alternative Route treffen können, da der Mensch keinen Einfluss mehr hat. Dabei sind vor allem Informationen über Wetter, drohende Staus oder Baustellen relevant, die die Daten der Sensoren zu einem Gesamtbild ergänzen können.

Kobesen sieht die PTV Group im Wettbewerb mit den Tech-Riesen und den Autoherstellern gut aufgestellt. „Wir haben mit unserer wissenschaftlich fundierten Simulationssoftware ein Alleinstellungsmerkmal. Denn es geht nicht nur um das Sammeln von Daten, man muss sie auch zu interpretieren wissen.“

Während in der Autoindustrie angesichts neuer Geschäftsmodelle mit autonomen  Shuttle-, Taxi- oder Mitfahrdiensten Goldgräberstimmung herrscht, sieht Kobesen die Notwendigkeit für eine Regulierung dieser Services. Schon jetzt sei absehbar, dass die Auslastung des ÖPNV darunter leiden werde. Das Robotaxi könne die Verkehrsprobleme einer Stadt jedenfalls nicht lösen, ist Kobesen sicher: „Stellen Sie sich mal vor, 400 Mitarbeiter einer Firma bestellen sich pünktlich zum Feierabend ein solches Fahrzeug vor den Eingang.“

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