"Wir haben unglücklicherweise keine andere Wahl, als die Anzahl unserer Vollzeitbeschäftigten um rund sieben Prozent zu reduzieren", erklärt Tesla-Chef Elon Musk im Mitarbeiter-Blog und fügt an, im vergangenen Jahr sei die Belegschaft um 30 Prozent gewachsen, was mehr sei, als man halten könne. Tesla hatte nach Angaben Musks vom Oktober zuletzt rund 45.000 Mitarbeiter. Sollte es sich dabei komplett um Vollzeitstellen handeln, wären etwa 3150 Arbeitsplätze betroffen.
Tesla müsse diese Einschnitte durchführen, während man zugleich die Produktion des Model 3 weiter hochfahren und die Produktionsabläufe weiter deutlich verbessern müsse. Nur so könne man das nötige Volumen erreichen, um das Model 3 zu Preisen von 35.000 Dollar anbieten zu können und Tesla als zukunftsfähiges Unternehmen aufrechtzuerhalten.
"Es gibt keinen anderen Weg", schreibt Elon Musk.
Bei Anlegern kamen die Neuigkeiten nicht gut an, Teslas Aktien verloren zum Auftakt im US-Handel zeitweise fast zehn Prozent.
Gewinn im dritten und vierten Quartal 2018
2018 sei Teslas erfolgreichstes Jahr gewesen. Man habe allein im letzten Quartal fast so viele Autos ausgeliefert wie im gesamten Jahr 2017; und zudem 2018 so viele Autos ausgeliefert wie in den gesamten Jahren zuvor.
Musk spricht in dem Mitarbeiter-Blog von extremen Herausforderungen: Der Preis der Tesla-Autos müsse mit Verbrenner-Modellen wettbewerbsfähig sein. Dafür müsse das Unternehmen sehr viel härter arbeiten als andere Hersteller, wolle man zugleich nachhaltige und erschwingliche Produkte anbieten.
Im dritten Quartal 2018 habe man vier Prozent Gewinn gemacht - das entsprach einem Überschuss von 312 Millionen Dollar. Dies sei der erste "bedeutsame Gewinn", wenn auch klein, so Musk, und man habe ihn in erster Linie erreicht, weil man höherpreisige Model-3-Varianten in Nordamerika verkauft habe. In der Tat war es der größte Gewinn seit der Gründung des Unternehmens 2003. Zuvor konnte Tesla überhaupt nur zweimal ein Quartal mit schwarzen Zahlen abschließen.
Im vierten Quartal - nach noch vorläufigen Ergebnissen - habe man auch Gewinn gemacht, allerdings weniger als im dritten Quartal. Im laufenden ersten Quartal 2019 werde "mit etwas Glück" hoffentlich "ein kleiner Profit" erzielt. Er setze dabei auf die höherpreisigen Model-3-Modelle in Europa und Asien, die diesen kleine Gewinn möglich machen sollten.
"Viele Herausforderungen vor uns"
Im Mai wolle man mit der Auslieferung der Model-3-Varianten mit mittelgroßer Reichweite beginnen und Fortschritte bei den preisgünstigeren Model-3-Modellen machen. Aktuell sei das 264-Meilen-Modell mit 44.000 Dollar die günstigste Variante im Angebot. Ab Juli müsse man in der Lage sein, günstigere Model-3-Varianten anzubieten. Dann fallen die Steuervergünstigungen in den USA von bisher 7500 Dollar weg und die Fahrzeuge werden automatisch um fast 1.900 Dollar teurer. Zum Jahresende laufen die Vergünstigungen komplett aus.
Musk entschuldigt sich in dem Blog für "all die Zahlen", er wolle sicher gehen, dass jeder verstehe, dass "der Weg vor uns sehr schwierig ist".
Die Vision von erschwinglicher und nachhaltiger Mobilität sei eben kein leicht zu erreichendes Ziel.
Musk bedankt sich bei allen, die nun gehen müssen, dass sie ihn bei dieser Mission unterstützt haben. Er sei zutiefst dankbar. "Ohne euch wären wir nicht da, wo wir heute sind", schreibt er.
An die Mitarbeiter, die bleiben, richtet er sich mit den Worten: "Obwohl noch viele Herausforderungen vor uns liegen, glaube ich, dass wir die aufregendste Produkt-Offensive aller Verbrauchsgüter-Unternehmen der Welt vor uns haben. Vollständiges autonomes Fahren, das Model Y, den Semi Truck und Roadster-Modelle bei den Fahrzeugen und die Powerwall-Ladestationen und Solar-Dächer in der Energie-Sparte."
"I am honored to work alongside you", schließt der Chef. Er fühle sich geehrt, mit ihnen zu arbeiten.
"Danke für alles, Elon".
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