Es sind Zahlen, die den deutschen Herstellern so gar nicht schmecken dürften: 2018 hat Tesla in den USA mit knapp 100.000 verkauften Model 3 bis November den Absatz von Mercedes C-Klasse, BMW Dreier und Audi A4 jeweils klar übertroffen. Damit stößt der kalifornische Autobauer ins Herz der deutschen Konkurrenz. Denn die Premium-Mittelklasse war bisher klassisches Terrain von BMW, Mercedes und Audi.
Es ist spät, aber offenbar noch nicht zu spät für eine Antwort. "Die Elektromobilität wird zwar auch 2019 weiter an Bedeutung gewinnen. Jedoch ist erst ab dem Jahr 2020 von einer sehr hohen Dynamik auszugehen", prophezeit Autoexperte Stefan Bratzel vom CAM-Institut in einer Marktanalyse.
Neue Modelle in den kommenden Jahren
Ende November hat Audi den e-tron GT auf der Auto Show in Los Angeles präsentiert, dem -Revier von Tesla. Es sollte ein klares Zeichen an Elektropionier Elon Musk sein, sich nicht zu sicher zu fühlen. Das Konzeptauto, das auf der gleichen Plattform steht wie der Porsche Taycan und wie dieser vor allem gegen Teslas Model S antritt, könnte noch 2020 in Serie gehen.
Doch schon zuvor tut sich was. Audi bringt zum Anfang des Jahres das e-tron-SUV auf die Straße, das dem Model X das Wasser abgraben soll. Ebenfalls 2019 folgt der e-tron Sportback als Coupé-Ableger des ersten e-tron. Auch Daimler schickt mit dem EQC auf Basis des Erfolgs-SUV GLC Mitte des Jahres den ersten ernst zu nehmenden E-Mercedes ins Rennen. Die EQ-Familie soll danach rasch erweitert werden auf mehr als zehn Modelle im Jahr 2022.
Noch hat Tesla freie Bahn
Spannend wird aber vor allem, wer den Massenmarkt beherrschen wird, auf den das Model 3 abzielt. Hier will VW mit dem ID Neo 2020 angreifen. Um potenzielle Tesla-Wechsler an sich zu binden, starten die Wolfsburger bereits im Frühjahr 2019 mit Vorbestellungen und zeigen schon erste Bilder von den Erprobungsfahrten des Hoffnungsträgers.
Bis dahin darf Elon Musk aber weiter munter wildern. Erst vor Kurzem kündigte er an, ab Februar 2019 etwa 3000 Tesla pro Woche nach Europa bringen zu wollen. Jedes einzelne Exemplar ist eine Mahnung an Daimler, BMW & Co., keine Zeit mehr zu verlieren.
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