Im sich zu Ende neigenden Jahr 2018 war der Halbleiter-Markt 474 Milliarden Dollar schwer, 15 Prozent mehr als im Vorjahr (412 Milliarden US-Dollar).
Für 2019 prognostiziert der ZVEI - Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie - nur noch ein Wachstum von 2,6 Prozent auf 487 Milliarden Dollar. Die Experten werden vorsichtiger - der US-chinesische Handelskrieg und wachsende Unsicherheiten auf dem Weltmarkt schüren die Ängste, in eine Rezession zu rutschen.
Auch der Chip-Markt für die Autoindustrie konnte in diesem Jahr beträchtlich zulegen: Er wuchs von rund 45,5 Milliarden US-Dollar im vergangen Jahr auf 52,1 Milliarden Dollar. Für 2022 sagen die Experten ein weiteres kleines Plus auf 53,4 Milliarden Dollar voraus.
Das Geschäft mit Halbleitern für die Automobilindustrie stellt mit rund 11 Prozent zwar noch den kleinsten Anteil am Gesamtmarkt dar. Der Bereich weist aber unter allen Abnehmer-Segmenten mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von acht Prozent in den vergangenen zwei und den prognostizierten nächsten zwei Jahren das stärkste Wachstum überhaupt auf.
Automotive-Halbleiter sind Wachstumsmarkt
So wird die Bedeutung des Automotive-Bereichs im Halbleitermarkt weiter wachsen. Der Marktanteil soll - so die Prognose des ZVEI - von 11 Prozent in Jahr 2017 auf 13 Prozent im Jahr 2020 steigen.
Halbleiter im Wert von schon rund 350 Dollar steckten in einem Fahrzeug – und damit ist das Ende der Fahnenstange längst noch nicht erreicht.
Treiber sind die immer weitreichenderen Fahrassistenzsysteme bis hin zum autonomen Fahren, die Elektrifizierung und höherwertige Infotainment-Ausstattungen.
So könnte der Halbleiterwert pro Fahrzeug auf rund 1900 Dollar im Jahr 2020 steigen. Den höchsten Bedarf schreiben die Experten Funktionen für das autonome Fahren zu. Halbleiter im Wert von rund 1000 Dollar könnten 2020 pro Fahrzeug für Sensorik, Radar- und Lidarsensoren und Bilderfassung verbaut werden.
Level fünf 900 bis 1200 Dollar schwer
Aufgesplittet auf die einzelnen Level hin zum vollständigen autonomen Fahren, rechnet der ZVEI für Level eins bis zwei mit einem zusätzlichen Halbleiterwert im Auto von 100 bis 150 Dollar, für Level 3 mit rund 600 Dollar und Level 4 bis 5 rund 900 bis 1200 Dollar.
In einem solchen Fahrzeug rechnet der ZVEI mit sechs bis zehn Radarsensoren, sechs bis acht Kameras und ein bis drei Lidargeräten - dazu Ausstattung für Fahrzeug-zu-X-Kommunikation und integrierender Elektronik.
Zweiter großer Treiber ist die fortschreitende Elektrifizierung des Antriebsstrangs. Der ZVEI geht für das Jahr 2030 davon aus, dass rund die Hälfte aller Neufahrzeuge mit einem E-Motor fahren – als zusätzlichem oder alleinigem Antrieb.
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