Mit der X-Klasse will Mercedes das Segment der mittelgroßen Pick-ups nach eigenen Angaben neu definieren. Doch bisher verkauft sich das im November vergangenen Jahres gestartete Modell nur mäßig. In den ersten neun Monaten 2018 wurden lediglich 10.900 Einheiten abgesetzt. Selbst vom in die Jahre gekommenen Kastenwagen Citan wurden in dieser Zeit 19.300 Stück verkauft. Von Juli bis September gingen sogar nur 2500 Fahrzeuge der X-Klasse an die Kunden.
Offiziell gibt sich das Unternehmen gelassen. "Das liegt im Bereich unserer Erwartungen", sagte Daimler-Finanzchef Bodo Uebber in einer Telefonkonferenz zum dritten Quartal. Auch der Anlauf des Modells in Südamerika Anfang des nächsten Jahres werde wie geplant stattfinden.
Doch hinter den Kulissen rumort es offenbar, wie die Automobilwoche erfuhr. So soll sich Daimler-Chef Dieter Zetsche beim Partner Renault-Nissan über die hohen Kosten für die Produktion im argentinischen Cordoba beschwert haben. Die X-Klasse teilt sich die Plattform mit dem Nissan Navara und dem Renault Alaskan.
Noch nicht als Lifestyle-Fahrzeug etabliert
Bisher sei es noch nicht gelungen, die X-Klasse als Lifestyle-Fahrzeug zu positionieren und damit wie geplant neue Kundengruppen in urbanen Regionen zu erschließen. Mit einem Startpreis von 37.300 Euro ist die X-Klasse deutlich teurer als die meisten ihrer Wettbewerber und damit als klassisches Fahrzeug für Handwerker oder Gärtner weniger attraktiv.
Der ebenfalls mit hochwertiger Ausstattung erhältliche Amarok von VW beginnt bei rund 32.000 Euro. Seit Jahren etablierte Konkurrenten wie der in Deutschland am häufigsten verkaufte Ford Ranger oder der Toyota Hilux liegen beim Basispreis sogar deutlich darunter.
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