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Donnerstag, 15. November 2018, 12.00 Uhr

Technisches Thema, emotionale Debatte:
Wie viele Arbeitsplätze wird die E-Mobilität noch kosten?

Volkswagen will die Werke in Emden und Hannover zu Elektrowerken machen. Die Angestellten müssen sich erst einmal keine Sorgen um ihre Jobs machen. Aber auf lange Sicht wird der Konzern weniger Personal brauchen – wie auch die anderen Unternehmen in Deutschlands wichtigster Branche.

Passat-Produktion in Emden: Volkswagen will das Werk zu einem E-Auto-Werk umbauen. (Foto: VW)

Der Wandel in der Autobranche hin zur Elektromobilität ist weit mehr als nur ein technisches Thema. Gerade in Deutschland – dem "Autofahrerland" – ist es auch ein sehr emotionales.

Das liegt nicht zuletzt an der großen Bedeutung der Industrie für die deutsche Wirtschaft. Ungefähr 840.000 Menschen arbeiten in Deutschland in der Automobilbranche, 320.000 davon im Bereich Antriebsstrang.

Diese Zahl wird sich mit der fortschreitenden Elektrifizierung allerdings verringern. Beim Bau eines Elektroautos fallen deutlich weniger Teile an, insgesamt ist die Fertigung simpler. Diese Zusammenhänge stellte auch VW-Personal-Vorstand Gunnar Kilian nochmals klar: "Da der Bau von Elektrofahrzeugen weniger Produktionsschritte umfasst, benötigen wir in der Konsequenz auch weniger Arbeitskräfte."

Doch wie viel weniger? Über das Ausmaß dieser Entwicklung gibt es verschiedene Studien, die zum Teil zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Was nur dazu beiträgt, dass die Verunsicherung bei den möglicherweise betroffenen Arbeiterinnen und Arbeitern groß ist.


VW elektrifiziert Emden und Hannover

So ist es auch bei Volkswagen. Der Konzern hat in dieser Woche angekündigt, dass nach Zwickau auch die niedersächsischen Werke in Emden und Hannover auf die Produktion von Elektroautos umgestellt werden sollen. Ab 2022 sollen in beiden Werken Elektroautos von den Bändern rollen – in Emden schrittweise ausschließlich.

Auf diese Weise treibt der Hersteller seine Elektro-Strategie voran: Bis 2022 will Volkswagen mehr als 34 Milliarden Euro in Elektromobilität und Digitalisierung investieren; bis spätestens 2030 soll es für die komplette Modellpalette mindestens eine Elektro-Variante geben – über alle Marken und Märkte hinweg.

Ein entsprechender Plan für die beiden Werke soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge am Freitag im VW-Aufsichtsrat beschlossen werden.

Emden solle demnach künftig ein vergleichsweise günstiges E-Modell produzieren, das unter 20.000 Euro kosten soll und das noch unter dem Arbeitstitel "MEB entry" firmiert. Geplant seien 200.000 Fahrzeuge im Jahr, wie unter anderem der "NDR" berichtete. Zusätzlich solle dort der Elektro-Passat I.D. Aero mit einer Stückzahl von 100.000 Einheiten vom Band rollen. Der bisher dort produzierte Passat werde dagegen in ein Skoda-Werk nach Tschechien verlagert.

In Hannover solle neben konventionell angetriebenen Fahrzeugen der elektrische Bulli-Erbe I.D. Buzz mit einer Stückzahl von mehr als 100.000 Fahrzeugen pro Jahr gebaut werden. Zudem sollen in den nächsten Jahren weitere Modelle in das Nutzfahrzeuge-Werk gegeben werden, darunter offenbar der Lounge SUV und der I.D. Buzz Cargo. Aktuell werden dort die T-Baureihe der sechsten Generation und der Pick-up Amarok hergestellt.


Verunsicherung bei 20.000 Mitarbeitern

Im VW-Werk in Emden arbeiten derzeit laut Konzernangaben 8800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in Hannover sind es 14.200 – macht zusammen etwa 23.000 Menschen. Der Stammbelegschaft hat Volkswagen vor dem Hintergrund der angekündigten Umwälzungen am Mittwoch eine Beschäftigungssicherung bis 2028 zugesagt.

"Dies bietet in der Phase der Transformation Sicherheit für die Belegschaften", wurde Personalvorstand Gunnar Kilian dazu zitiert. Die Zusage freute auch Vertreter der Politik in Niedersachsen, auch die der Opposition. Das Land ist mit 20 Prozent Anteilseigner bei seinem größten Arbeitgeber. Zuvor hatte VW betriebsbedingte Kündigungen nur bis 2025 ausgeschlossen.

Doch auf lange Sicht werde man aus den schon erwähnten Gründen nun mal weniger Beschäftigte benötigen. Mit den Betriebsräten sei deshalb vereinbart worden, dass das Beschäftigungsvolumen durch Altersteilzeit sozialverträglich reduziert werde.

Rund 500 Arbeiterinnen und Arbeiter mit befristeten Verträgen könnten in Emden zudem nicht fest eingestellt werden, erklärte der Konzern weiter: Ihnen sollen stattdessen bei Porsche in Baden-Württemberg und im VW-Werk Kassel unbefristete Arbeitsverträge angeboten werden.

Bei Porsche ist dies schon recht konkret, denn für das erste Elektromodell Taycan schafft der Sportwagen- und SUV-Hersteller 1200 neue Arbeitsplätze. Die Hälfte davon kommt aus dem eigenen Unternehmen und wird für die neue Aufgabe qualifiziert. Darunter eben auch Mitarbeiter aus Emden, die nach Stuttgart wechseln.


Im VW-Werk Emden arbeiten 8800 Menschen. (Foto: dpa)

Personal-Prognosen gehen auseinander

Wie viele Angestellte die VW-Werke in Emden, Hannover und Zwickau benötigen werden, wenn die Bänder dort erst einmal auf E-Autos umgestellt sind, darüber gibt es keine verlässlichen Angaben. Studien zum Thema gibt es zwar reichlich, allerdings kommen diese zum Teil zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

So hat etwa das Fraunhofer Institut im Auftrag der IG Metall vergleichsweise dramatischen Folgen ausgerechnet. In der Studie werden verschiedene Szenarien für den Hochlauf der E-Mobilität durchgespielt; im schlimmsten Fall könnten demnach bis zum Jahr 2030 in der Autoindustrie in Deutschland knapp 110.000 von 840.000 Jobs wegfallen. Dazu käme es aber nur, wenn reine Stromer 2030 in Europa 80 Prozent Marktanteil erreichen würden – etwa durch weitere gesetzliche Verschärfungen. Als realistischer gelte der Verlust von 76.000 Jobs bei einem Elektro-Anteil von 25 Prozent, den auch die Hersteller Stand heute für wahrscheinlicher halten.

Betroffen wären vor allem Jobs in der Antriebstechnik, wo etwa jede zweite Stelle wegfallen könnte. Schon berücksichtigt seien dagegen nötige Neueinstellungen in den Bereichen neuer Technologien. "Die Herausforderung ist groß, aber zu bewältigen, wenn jetzt die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden", sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann bei der Vorstellung der Studie.

Eine Studie der Frankfurter Beratungsfirma PA Consulting geht wiederum davon aus, dass in den nächsten fünf bis zehn Jahren bei den 16 Automobilmarken in Europa durch die Elektrifizierung 267.000 Jobs bedroht sein könnten. Zudem müssten 141.000 Mitarbeiter neu qualifiziert, also umgeschult oder fortgebildet werden. Die Zahlen seien daher nicht unbedingt gleichzusetzen mit dem vollständigen Verlust der Arbeitsplätze, betonen die Autoren.

Die Studie geht auch auf die einzelnen Hersteller ein: So würden etwa bei BMW 21.000 Mitarbeiter gar nicht mehr benötigt, 13.000 müssten umgeschult werden. Für Audi gehen die Berater von 23.000 nicht mehr benötigten und 12.000 zu requalifizierenden Mitarbeitern aus. Bei Porsche könnten demnach 9000 Jobs bedroht sein, 5000 Mitarbeiter müssten sich neu orientieren, bei Daimler sind es 31.000 und 17.000 Mitarbeiter, bei VW 56.000 und 30.000.

Ein Teil der bedrohten Stellen könne aber durch steigende Stückzahlen in Europa von maximal 15 Prozent erhalten bleiben.

Bis auf Weiteres hängen solche Prognosen von zu vielen Variablen ab, um wirklich verlässlich zu sein – etwa davon, wie schnell der Elektro-Anteil in Deutschland beziehungsweise Europa in den kommenden Jahren ansteigen wird. Die Debatte dürfte also auch weiterhin vor allem emotional geführt werden. (mer)

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