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Montag, 15. Oktober 2018, 11.00 Uhr

ANALYSE – Deutscher Pkw-Markt nach 2018:
Ende des Wachstums oder Wachstum ohne Ende?

2010 lagen die Neuzulassungen in Deutschland noch unter drei Millionen Pkw.. Dieses Jahr werden es zirka 3,5 Millionen werden. Aber wie geht es weiter? Auf welches Neuzulassungspotenzial können sich die Hersteller und Importeure im Jahr 2025 einstellen?

Von Ulrich Winzen
In der Prognose geht die Automobilwoche davon aus, dass aufgrund des bevölkerungsbedingten langsameren Bestandswachstums die Neuzulassungen, die für die Bestandserweiterung verantwortlich sind, deutlich zurückgehen. (Foto: dpa)

Im Allgemeinen wird der deutsche Pkw-Markt als “gesättigt“ angesehen. Das ist aber nur bedingt richtig. Der Pkw-Bestand ist in den vergangenen sieben Jahren um durchschnittlich 1,4 Prozent pro Jahr auf 46,47 Millionen Pkw gestiegen - und das lag nicht nur an der gestiegenen Bevölkerung.

Der Bestand pro 1.000 Einwohner ist seit 2011 um 0,9 Prozent pro Jahr gestiegen, trotz des sprunghaften Anstiegs durch ausländische Zuwanderungen in 2015. Ohne diese, sicherlich noch nicht Pkw-Markt-relevante Bevölkerungsgruppe wären die Neuzulassungen pro 1.000 Einwohner stärker gestiegen. Es gibt also eine ungebrochene Zunahme der Motorisierung in Deutschland.

Motorisierungsgrad wird weiter steigen

Anfang 2018 besaßen von 1.000 Einwohnern 561 einen Pkw und pro Quadratkilometer gab es hierzulande 130 Pkw. Damit ist Deutschland zwar bei beiden Statistiken in der Spitzengruppe vertreten, aber in anderen Ländern ist der Motorisierungsgrad, sowohl bezogen auf die Einwohner als auch auf die Fläche, noch höher.

In Island, Italien, Finnland und Polen zum Beispiel liegt der Bestand pro 1.000 Einwohner bei über 600 Pkw. Bezogen auf die zur Verfügung stehenden Fläche liegen unter anderem die Niederlande, Belgien und Großbritannien vor Deutschland.   

Bis 2025 geht die Automobilwoche von einem weiteren Anstieg des Pkw-Bestands aus. Da die Bevölkerungsentwicklung aber weniger dynamisch verlaufen wird, steigt der Bestand nur noch um ein Prozent pro Jahr. Er wird dann bei 50 Millionen Pkw angekommen sein. Dann haben 60 Prozent aller Einwohner in Deutschland einen Pkw und pro Quadratkilometer gibt es 140 Pkw.

Auch wenn diese Steigerungen aufgrund des täglichen Chaos auf den Straßen kaum möglich erscheinen, werden in Deutschland dann immer noch die Werte unterschritten, die andere Länder heute schon aufweisen.


2018 war der Höhepunkt der PKW-Nachfrage. Was folgt nun?

Viele Neuzulassungen gehen im ersten Jahr ins Ausland

Die Bestandserhöhungen generieren sich zum größten Teil aus den Neuzulassungen. Aber nicht alle Neuzulassungen bleiben im ersten Jahr im Bestand. Ende 2017 waren noch 3,15 Millionen Pkw im Bestand, die in dem Jahr zugelassen worden waren. Die gesamten Neuzulassungen betrugen aber 3,44 Millionen Pkw. Somit waren 290.000 Pkw – acht Prozent aller Neuzulassungen - bereits im ersten Jahr nicht mehr auf deutschen Straßen zu finden.

Dies ist kein Einzelfall: Auch in den Jahren zuvor waren es durchschnittlich immer neun Prozent aller Neuzulassungen, die im ersten Jahr aus dem deutschen Bestand herausfielen. Da kaum anzunehmen ist, dass diese Fahrzeuge bereits im ersten Jahr aus "natürlichen" Gründen ausgefallen sind, gibt es nur eine Erklärung: Sie gingen als junge Gebrauchte ins Ausland.

In Deutschland trugen vergangenes Jahr knapp 20 Prozent der Neuzulassungen zum Bestandswachstum bei. In Polen zum Beispiel standen 2017 Neuzulassungen in Höhe von 490.000 Pkw einem Bestandswachstum von 900.000 Pkw gegenüber, eine sogenannte Neubedarfsquote von 184 Prozent!

Auch andere Länder zeichnen sich durch außergewöhnlich hohe Neubedarfsquoten aus und kommen somit als Nachfrageländer dieser “verlorengegangenen“ Neuzulassungen in Frage: Russland (137 Prozent), Rumänien (92 Prozent) und Griechenland (86 Prozent). Aber auch westliche Länder haben überdurchschnittliche Bestandszuwächse im Vergleich zu den ihren Neuzulassungen wie Finnland (Neubedarfsquote von 65 Prozent) und Spanien (61 Prozent).


Die meisten Neuzulassungen ersetzen alte Pkw

Im vergangenen Jahr wurden somit acht Prozent aller Neuzulassungen für ausländische Nachfrage verwendet, 20 Prozent dienten dem Bestandszuwachs und 72 Prozent der Neuwagen ersetzten alte Pkw. Deren Anzahl ist aber in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Bis 2008 waren es noch über 2,6 Millionen Pkw pro Jahr, 2011 bis 2015 waren es jährlich nur noch rund 2,26 Millionen Pkw.

Der Grund für diesen Rückgang lag in der schwachen konjunkturellen Entwicklung und daran, dass die Pkw qualitativ immer besser werden und länger halten. Das Durchschnittsalter des Pkw-Bestands lag 2008 bei acht Jahren, Anfang 2018 waren die Pkw auf Deutschlands Straßen durchschnittlich 9,4 Jahre alt.     

In Summe ergaben sich für 2017 insgesamt 3,44 Millionen Neuzulassungen, oder 41,7 Neuzulassungen pro 1.000 Einwohner. Aber ist dies hoch, niedrig oder als normal anzusehen? Wie werden sich die Neuzulassungen pro 1.000 Einwohner entwickeln?

Die Neuzulassungen pro 1.000 Einwohner schwankten seit dem Jahr 2000 zwischen 47,3 Pkw in 2009, dem Jahr der Verschrottungsprämie und 36,3 Pkw ein Jahr später. Diese beiden Ausreißer ausgenommen, liegt die Bandbreite zwischen 42,8 Pkw in 2006 und 36,7 Pkw in 2013. Im Gegensatz zu Entwicklungsländern, sind in Deutschland die Neuzulassungen langfristig nicht durch Einkommenszuwächse gestiegen. In den Jahren 2000 bis 2015 lagen die Neuzulassungen pro 1.000 Einwohner bei knapp 41 Pkw, ebenso wie 2016. Aber in der Zwischenzeit war das Pro-Kopf-Einkommen um 17 Prozent gestiegen.

Betrachtet man also die Neuzulassungen pro 1.000 Einwohner im Verhältnis zum Einkommen, ist der deutsche Markt ein gesättigter Markt. Seine Dynamik lebt ausschließlich von konjunkturellen Schwankungen, das normale Niveau und das langfristige Potenzial orientiert sich an der relativ konstanten Größe der Neuzulassungen pro 1.000 Einwohner.

Die Jahre 2017 mit 3,44 Millionen Neuzulassungen (41,7 NZ/1.000) und 2018 mit voraussichtlich 3,5 Millionen (42,3 NZ/1.000) waren sicher überdurchschnittliche Jahre. Die wirtschaftliche Entwicklung verbesserte sich sehr, das Pro-Kopf-Einkommen stieg um über zwei Prozent, die Arbeitslosigkeit nahm rapide ab und die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer stieg stark an. Hinzu kam ein äußerst niedriges Zinsniveau, das Sparen unattraktiv machte. Alles konjunkturelle Einflüsse, die die Pkw-Nachfrage nach den schwachen Jahren 2011 bis 2015 nach oben getrieben hat.


Gute Rahmenbedingungen werden zur Normalität

Für die kommenden Jahre wird eine nur leicht schwächere, aber immer noch gute Wirtschaftsentwicklung für den privaten Verbraucher vorhergesagt. Warum bleibt die Nachfrage dann nicht auf dem jetzigen Niveau?
Kaufimpulse in einem gesättigten Markt werden dann gesetzt, wenn sich äußere Rahmenbedingungen stark verändern. Hat der Verbraucher sich an eine positive Entwicklung gewöhnt, nimmt er sie nicht mehr als so außergewöhnlich wahr und sein Kaufverhalten normalisiert sich wieder.

Darüber hinaus hat die Zeit der unnormal niedrigen Zinsen bis 2025 sicher ein Ende gefunden, was ebenfalls zu einer geringeren Konsumbereitschaft führen wird.
Nicht zu vergessen ist, dass 2018 durch die Umtauschprämie für alte Diesel-Pkw die Neuzulassungen überzeichnet waren. Ohne diese Prämie hätte das Neuzulassungsergebnis in 2018 auf ähnlichem Niveau gelegen wie im Vorjahr. Für 2019 werden im Moment noch keine zusätzlichen Zulassungen aufgrund neuer Umtauschprämien unterstellt, sodass mit 3,45 Millionen Neuzulassungen ein ähnliches Niveau wie 2017 erwartet wird. Die Neuzulassungen pro 1.000 Einwohner liegen dann bei 41,6 Pkw.    

Bis 2025 wird sich das Potenzial – ohne mögliche konjunkturelle Schwankungen – auf etwas über 40 Neuzulassungen pro 1.000 Einwohner absenken. Dabei ist unterstellt, dass die große Anzahl Zuwanderer noch nicht Pkw-Markt relevant sein werden. Unter der Voraussetzung, dass sich die Bevölkerung nach 2022 nicht weiter erhöht, entspricht dies einem Neuzulassungspotenzial von 3,35 Millionen Pkw pro Jahr. Ohne konjunkturelle Effekte wären dies 150.000 Neuzulassungen weniger als in 2018 – aber dennoch nur ein Rückgang zur Normalität.


Ersatz alter Pkw wird wichtiger

In der Prognose geht die Automobilwoche davon aus, dass aufgrund des bevölkerungsbedingten langsameren Bestandswachstums die Neuzulassungen, die für die Bestandserweiterung verantwortlich sind, deutlich zurückgehen.  Die Anzahl der Neuzulassungen, die im ersten Jahr bereits ins Ausland gehen, wird als nahezu konstant angenommen. Die Neuzulassungen, die für den Ersatz bestehender Pkw notwendig sind, werden sich aber deutlich erhöhen. Im Jahre 2017 waren dies noch 2,48 Millionen, 2025 werden es 2,75 Millionen Pkw sein.

Der Grund liegt in - der aufgrund der CO2-Grenzwerte notwendigen - Einführung elektrisch betriebener Pkw. Sie werden ab dem Jahr 2021 verstärkt angeboten und dann auch mit entsprechenden Marketingmaßnahmen in den Markt gebracht werden müssen.

Das Neuzulassungspotenzial oder das “normale“ Neuzulassungsniveau in 2025 liegt somit bei 3,35 Millionen Neuzulassungen. Aber dieser Wert wird wohl so nicht eintreffen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass immer irgendwelche positiven oder negativen Störungen auftreten. Diese können auch ohne große Krisen und positive Sondereffekte Ausschläge von bis zu fünf Prozent nach oben oder unten hervorrufen.

Da selbst die mutigsten Prognostiker die wirtschaftliche Lage in sieben Jahren noch nicht vorhersagen können, bleibt für 2025 eine mögliche Bandbreite von plus oder minus 150.000 Neuzulassungen um das normale Neuzulassungspotenzial von 3,35 Millionen Pkw.

Dies ist vielleicht ein unbefriedigendes Ergebnis, aber eine präzisere Prognose sieben Jahre im Voraus wäre unseriös.

DAZU IM DATENCENTER:

Deutscher Automarkt 2019-2025 (PDF mit 9 Grafiken passenden zum Artikel zum Download)

 

Lesen Sie hier mehr Analysen von Ulrich Winzen unter anderem zum Thema Diesel-Bestand, Alternative Antriebe, Segmente in Deutschland und vieles mehr

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