In dieser Woche startet Audi den Dienst "Audi Select" in Dallas-Fort Worth in den USA, wie das IT-Nachrichtenportal "Golem" berichtet. Mit diesem Abo-Dienst haben Kunden Zugang zu einer Flotte von ausgefallenen Audi-Modellen, müssen aber keines davon kaufen oder leasen.
Das Abo kostet 1395 US-Dollar im Monat. Dafür dürfen die Kunden zweimal im Monat das Fahrzeug wechseln. Sie können aus Modellen wie dem A4, dem A5 Cabriolet oder SUVs wie dem Audi Q5 und Q7 sowie dem S5 Coupé auswählen.
Im Abo inbegriffen sind die Kosten für die Versicherung, Wartung und Pannenhilfe. Außerdem ist die Kilometerzahl unbegrenzt, bloß Tankkosten kommen auf die Kunden weiterhin zu.
Die Idee dieses Abos ist bei Audi nicht neu. Unter dem Namen "Audi on demand" startete der Hersteller bereits 2016 ein Pilotprojekt in San Fransisco. In Stockholm startete Audi das Carsharing-Konzept "Audi Unite", bei dem sich maximal fünf Personen für ein oder zwei Jahre ein Auto teilten.
In Berlin startet Audi zudem mit dem Start-up Drive by ein Pilotprojekt für Mieter und Beschäftigte der Berliner Cells Group Gebäude, ein Bauprojektentwickler im Kudamm Karree mit dem Coworking Space Rent24 in der Oberwallstrasse (Nähe Gendarmenmarkt). An beiden Orten stehen Audifahrzeuge auf hauseigenen Parkplätzen auf reservierten und entsprechend gekennzeichneten Parkflächen zur Verfügung. Per App kann der "Audi pool Service" gebucht werden. Abgerechnet wird nicht nach Minuten, sondern nach Kilometern.
In Honkong testeten die Ingolstädter ebenfalls ein Premium-Carsharing-Angebot. Allerdings war für die Metropole Hongkong, die häufig ein Zweitwohnsitz ist und in der Parkplätze knapp sind, ein anderes Konzept entwickelt worden. Die verschiedenen Fahrzeugmodelle konnten ab einer Stunde bis zu sieben Tage gemietet werden. 200 Hongkong-Dollar, umgerechnet 30 Euro, kostete eine Stunde Audi-Fahren, Betankung inklusive.
Direkte Kundenbeziehung durch Abo-Dienste
Nicht nur Audi versucht mit einem Abo-Modell neue Kunden zu gewinnen. Volvo will mit einem Auto-Abo seine Verkäufe ebenfalls weiter ankurbeln. 2025 soll rund die Hälfte der Autos von Volvo über ein Abo-Modell vom Kunden gekauft werden. Gegen eine monatliche Gebühr für das Auto, die Versicherung und Wartung soll es dem Kunden auch möglich sein, das Fahrzeug öfter und je nach Anforderung zu wechseln. "Wir werden nicht mehr nur ein Autohersteller sein, sondern werden mehr und mehr direkte Beziehungen zu unseren Kunden aufbauen", sagte Volvo-Cars-Chef Hakan Samuelsson der "Financial Times" ("FT"/Donnerstag).
Cadillac hat in München im Juni eine Vertriebsmethode via Abo gestartet. Bei "Book by Cadillac" können Kunden "Premium- und High-Performance"-Fahrzeuge der Marken Cadillac und Chevrolet wählen, arunter Limousinen, SUV und Sportwagen wie Corvette und Camaro. Die Fahrzeuge werden per App reserviert und dann von einem Concierge-service direkt vor die Haustür geliefert. Cadillac spricht von "extrem großer Nachfrage" und einem erfolgreichen Start. Fast 70 Prozent der Teilnehmer seien zwischen 25 und 40 Jahre alt.
Bei Porsche kostet der Abo-Dienst in den USA 2000 US-Dollar. Möchte der Kunde auf 22 statt nur acht Modelle zugreifen können, zahlt er einen Monatsbeitrag von 3000 Dollar. Auch BMW und Jaguar Land Rover bieten bereits ähnliche Dienstleistungen in den USA an.
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