VW will seine Bemühungen für ethisches Handeln konzernweit verstärken. Das von Rechtsvorständin Hiltrud Dorothea Werner und Personalchef Gunnar Kilian initiierte Konzept "Together4Integrity" (T4I) soll dabei als wichtigstes Vehikel dienen. "Bis 2020 wollen wir das Programm auf die anderen Marken und weitere Unternehmensteile ausrollen und damit 62 Unternehmen und rund 70 Prozent der Belegeschaft erreichen", sagte Topmanagerin Werner in Wolfsburg.
An seinem Hauptsitz hatte VW Kernpunkte des 1. Audit-Reports seines US-Monitors Larry Dean Thompson vorgestellt. Das Unternehmen habe beim Ausrollen von "T4I" einen "Marathon" vor sich, hob Werner hervor. 2025 sollen sämtliche Tochtergesellschaften und alle 650.000 Mitarbeiter entsprechend adressiert worden sein. Aktuell nennt VW als Gesamtbelegschaft 640.000 Beschäftigte – demnach geht der Konzern für die nächsten sechs, sieben Jahre von einem nur moderaten Job-Wachstum aus.
Intensiveres Training
Auf die Frage der Automobilwoche, warum es laut Audit-Bericht bei den von Monitor Thompson kurz erläuterten Auflagen wie von VW selbst erklärt zu zwei Verstößen kommen konnte, sagte die Vorständin für Integritat und Recht, es sei schwierig, alle Managerinnen und Manager stets zu hundert Prozent in Alarmbereitschaft zu halten. "Wir haben unsere Lektionen gelernt und verstärken unsere Trainingsprogramme", betonte Werner.
VW-Monitor Thompson erklärte auf Anfrage der Automobilwoche, dass er und sein Team individuell prüfen, inwiefern einzelne VW-Unternehmensteile von seinem Audit betroffen sind und künftig sein werden. Im Blickpunkt stehen bislang vier Gesellschaften: Volkswagen (Konzernfunktionen und Marke VW), Audi, Volkswagen Chattanooga, Volkswagen Group od America.
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