Continental senkt die Prognose für das Jahr 2018: Die erwartete bereinigte EBIT-Marge liegt demnach nur noch bei über neun Prozent statt über zehn Prozent. Die Umsatzerwartung für 2018 wird von rund 46 Milliarden Euro auf rund 45 Milliarden Euro gesenkt.
Trotz dieser Effekte rechnet das Technologieunternehmen weiter damit, schneller zu wachsen als seine relevanten Märkte. "Im Vergleich zum Umsatz 2017 wird das voraussichtliche organische Wachstum mehr als vier Prozent betragen", hieß es.
Verwirrung, Verunsicherung, Vertrauensverlust
"Auf der richtigen Straße", titelt die "Hannoversche Allgemeine" über einem Kommentar zum Thema. Für die weitere Korrektur seiner Prognose sei der Continental-Konzern an der Börse zwar hart bestraft worden: Der Autozulieferer habe Anleger irritiert und Vertrauen verloren. "Doch grundsätzlich ist er weiterhin in einer starken Marktposition."
"Reduzierte Umsatzerwartungen, Kostensteigerungen sowie Gewährleistungsfälle: Die Ursachen für die neuerliche Korrektur der Jahresziele sind gravierender als im April", schreibt dagegen die "Börsen-Zeitung". Anleger seien zu Recht irritiert. "Die Irritationen sind für das Unternehmen auch deshalb bedenklich, weil erst im Juli eine Neugliederung unter einem Holdingdach beschlossen und ein Teilbörsengang der Antriebssparte schon für 2019 in Aussicht gestellt wurde." Gerade in solchen Zeiten brauche man das Vertrauen der Anleger, aber das habe man nun verspielt.
In diese Kerbe schlägt auch das "Handelsblatt". "Continental verspielt das Vertrauen der Anleger", heißt es bei dem Wirtschaftsblatt: "Der Automobilzulieferer nimmt zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Gewinnprognose zurück – und wird dafür an der Börse bestraft."
Börsen-Analyst: "äußerst unschön"
"Einen DAX-Wert, der an einem Tag zweistellig an Wert verliert, sieht man nicht oft", erklärt derweil "Der Aktionär". Der Automobilzulieferer habe es aber geschafft. Nach der Gewinnwarnung hätten auch die Analysten reagiert. "Die Conti-Aktie stürzt heute [Mittwoch, d.Red.] zwischenzeitlich um 14 Prozent auf 159,20 Euro ab. Zuletzt hatte die Conti-Aktie im November 2016 die Marke von 160 Euro kurzzeitig unterschritten."
Die zweite Gewinnwarnung in diesem Jahr nur drei Wochen nach den HJ-Zahlen sei "äußerst unschön", schreibt "Aktiencheck" mit Bezug auf einen LBBW-Analysten. "Neben der unterschätzten Marktschwäche werde auch deutlich, dass der Umbau im Antriebsbereich nicht umsonst zu haben sei", schreibt das Portal weiter: Darauf zahle Conti nun ein.
Ausblick
Für das dritte Quartal rechnet Continental auf Konzernebene aus heutiger Sicht mit einem Umsatz in Höhe von rund elf Milliarden Euro und einem bereinigten operativen Ergebnis (EBIT bereinigt) von mehr als 700 Millionen Euro. Das vierte Quartal wird von den aufgeführten Effekten ebenso beeinflusst werden.
Continental wird am 8. November die Ergebnisse der ersten neun Monate 2018 veröffentlichen. (mer/ree)
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