Die Umweltschützer schimpfen, aber die Verbraucher kaufen sie immer häufiger: Im ersten Halbjahr dieses Jahres kamen die SUVs auf einen Marktanteil von 17,7 Prozent, nach 14,3 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Häufig werden die SUVs als kleine Geländewagen bezeichnet, was aber falsch ist: Während die Geländewagen nach der EU-Typengenehmigungsrichtlinie gewisse technische Kriterien erfüllen müssen, reicht bei einem SUV der “Off-Road Charakter“ um als solches klassifiziert zu werden.
Der SUV-Anteil der Top 15 Marken in Deutschland ist sehr unterschiedlich. Beim Marktführer VW entfielen im ersten Halbjahr nur weniger als fünf Prozent der Zulassungen auf das einzige SUV-Modell. Allerdings ist der T-Roc erst im Herbst vergangenen Jahres auf den Markt gekommen und wird in den kommenden Monaten sicher an Bedeutung innerhalb der Marke gewinnen.
Mercedes mit den Modellen GLK, GLC und GLA und BMW (X1, X2) verfehlten den durchschnittlichen SUV-Anteil von 17,7 Prozent um zirka einen Prozentpunkt. Wesentlich schwächer fällt der SUV-Anteil bei Audi aus: Der Q2 machte in den ersten sechs Monaten acht Prozent aller Audi-Zulassungen aus.
Ford und Opel führen das SUV-Segment an
Ford (25,3 Prozent) und Opel (27,4 Prozent) haben von den deutschen Marken die mit Abstand höchsten SUV-Anteile. Beide Marken sind jeweils mit drei Modellen vertreten. Bei Ford ist der Kuga das mit Abstand erfolgreichste Modell, während bei Opel der Mokka die SUVs anführt. Allerdings ist der Abstand zu dem vor einem Jahr eingeführten Crossland X nur gering.
Fiat ohne SUV.
Als einzige Marke unter den Top 15 kommt Fiat ohne einen SUV aus. Hier verlässt man sich ganz auf den Ducato bei den Wohnmobilen und den 500 im Minisegment. Beide Modelle machen knapp 80 Prozent aller Fiat-Zulassungen aus.
Mazda, nach sechs Monaten auf Platz 15 im Gesamtmarkt, erreichte im ersten Halbjahr einen SUV-Anteil von fast 54 Prozent. Die beiden Modelle CX3 und CX5 waren die einzigen Modelle der Marke, die sich im Vorjahresvergleich verbessern konnten.
Über alle deutschen Marken gesehen, ist der SUV-Anteil mit unter 13 Prozent deutlich geringer als bei den Importmarken: Ein Viertel aller Zulassungen sind bei ihnen SUVs.
An den knapp 330.000 SUV-Zulassungen in den ersten sechs Monaten hatten deutsche Marken einen Anteil von 44 Prozent, damit sind sie im SUV-Markt deutlich weniger stark vertreten als bei den gesamt Neuzulassungen: Hier kommen sie auf 61 Prozent.
Ford ist mit einem Anteil von 10,5 Prozent erfolgreichste Marke bei den SUVs. Knapp dahinter, mit zehn Prozent, folgt Opel. Auf Rang drei und vier liegen Mercedes (8,4 Prozent) und BMW mit 6,6 Prozent.
Renault ist die erfolgreichste Importmarke. 6,4 Prozent aller SUV-Zulassungen in Deutschland kommen von den Modellen Captur, Kadjar und Koleos.
VW, im Gesamtmarkt unangefochtene Nummer eins, muss sich bei den SUVs mit Rang neun begnügen. Noch tragen nur gut fünf Prozent aller Neuzulassungen in diesem Segment das VW-Logo.
Erfolgreichstes Maserti-Modell ist ein SUV
Die Rangliste der Marken mit den höchsten SUV-Anteilen wird von Ssangyong und Lexus angeführt. Beide kommen auf über 60 Prozent. Mitsubishi, Lada, Mazda und Alfa Romeo machen über die Hälfte ihrer Neuzulassungen bei den SUVs.
Maserati brachte 2016 mit dem Levante erstmalig einen SUV auf den Markt. Heute ist der Levante in Deutschland das erfolgreichste Modell der Marke und macht 47 Prozent aller Maserati-Zulassungen aus.
Unter den 20 Marken mit den höchsten SUV-Anteilen befindet sich mit Opel nur eine deutsche Marke.
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Im Datencenter:
Grafik SUV-Anteil Top 15 Marken im ersten Halbjahr 2018 in Deutschland
Grafik Anteil der Top 15 SUV-Marken an allen SUV-Zulassungen - Erstes Halbjahr 2018
Grafik Die 20 Marken mit den höchsten SUV-Anteilen - Erstes Halbjahr 2018