Sergio Marchionne, bis vor kurzem Vorstandsvorsitzender von Fiat-Chrysler und ehemaliger Ferrari-Chef, ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Er hatte während einer Operation an der Schulter einen Schlaganfall erlitten und war ins Koma gefallen. Der Italo-Kanadier verstarb wenige Tage später im Universitätsklinikum in Zürich.
Kurz nach Bekanntwerden seines Todes, melden sich hochrangige Automanager aus der ganzen Welt sowie die italienische Polit-Prominenz zu Wort, um Marchionnes Andenken zu würdigen.
Hier eine Auswahl der Beileidsbekundungen:
Herbert Diess, Chef des Volkswagen-Konzerns, sagte: "Mit Sergio Marchionne verliert die Automobilindustrie einen ihrer großen Vordenker und Gestalter. Seinen Tod haben wir mit großer Bestürzung und Trauer aufgenommen. Unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen, denen wir in den schweren Stunden alles Gute wünschen."
Dieter Zetsche, Daimler-Chef, veröffentlicht via LinkedIn seine Beileitsbekundung: "Die Autoindustrie hat einen wahren Giganten verloren. Und viele von uns habe einen echten Freund verloren: Sergio Marchionne.
Bill Ford, Verwaltungsrat Chef des US-Autoherstellers Ford sagte: "Sergio Marchionne war einer der meist respektierten Manager der Industrie, dessen Kreativität und mutige Entschlossenheit dazu beigetragen haben, Chrysler finanziell zu gesunden und Fiat-Chrysler zu einem global agierenden, profitablen Autobauer zu machen."
Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn sagte: "Unser gesamtes Team hat mit tiefer Trauer den Tod von Sergio Marchionne aufgenommen. In dieser schwierigen Zeit möchten wir der Familie und den Kollegen bei Fiat-Chrysler, Ferrari und CNH International unser Mitgefühl ausdrücken."
Mary Barra, CEO auf General Motors schreibt auf dem Nachrichtendienst Twitter:
General Motors möchte Sergio Marchionnes Familie und Freunden auf diesem Weg unser tiefes Beileid ausdrücken. Sergio hat der Automobilindustrie ein außerordentliches Vermächtnis hinterlassen. Unsere Gedanken sind ebenfalls bei unseren Kollegen von Fiat Chrysler, die diesen plötzlichen Verlust nun verschmerzen müssen.
We at General Motors offer our condolences to Sergio Marchionne's family and friends. Sergio created a remarkable legacy in the automotive industry. Our thoughts are also with our industry colleagues at Fiat Chrysler as they deal with this sudden loss.
— Mary Barra (@mtbarra) 25. Juli 2018
Italiens Präsident Sergio Mattarella sagte:
"Marchionne hat ein bedeutendes Kapitel in Italiens Industriegeschichte geschrieben. Als Fiat-Chef ging er durch Jahre tiefgreifenden und radikalen Wandels der Märkte, Produktionssysteme, Finanzstrategien und der Beziehungen zu den Gewerkschaften. Er trug zum Fortbestand und der Wiedergeburt der Gruppe bei und schuf eine neue Kombination, die es im weltweiten Wettbewerb aufnehmen konnte."
Silvio Berlusconi, ehemaliger Premierminister Italiens und Medientycoon sagte:
"Mit Sergio Marchionne verliert Italien nicht nur einen seiner brillantesten Manager, sondern auch eine der symbolischsten Figuren unseres Landes. Er repräsentierte das Beste an Italien.
Und zwar: "ein Italien, das keine Angst vor Konkurrenz hat und weiß, wie man mit der Qualität italienischer Produkte und den kreativen Fähigkeiten seiner Menschen und Unternehmen gewinnen kann."
Domenico Siniscalco, ehemaliger Finanzminister Italiens
"Sergio war eine einzigartige Mischung aus Visionär und Macher. Er kombinierte großartige Visionen und die Fähigkeit, Dinge zu erledigen. Es ist ein echte Tragödie."
Auch die Formel 1 trauert um Sergio Marchionne
Der Geschäftsführer der Formel 1, Chase Carey, bezeichnete Marchionne als "Führungsperson und Freund". "Er war nicht nur in der Formel 1 und der Automobilwelt eine großartige Führungsperson, sondern in der Geschäftswelt insgesamt", sagte Carey.
"Er hat mit großartiger Leidenschaft, Energie und Einsicht geführt und alle um ihn herum inspiriert. Sein Mitwirken an der Formel 1 ist unermesslich. Er war zudem für uns alle ein wahrer Freund, und wir werden ihn zutiefst vermissen", sagte Carey über den 66-Jährigen. Die Anteilnahme gelte seiner Familie und seinen Freunden.
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff reagierte ebenfalls bestürzt. "Das ist ein trauriger Tag für uns alle in der Formel 1. Wir haben einen großen Unterstützer unseres Sports, einen leidenschaftlichen Wettbewerber, einen Mitstreiter und einen Freund verloren", teilte Wolff vor dem Formel-1-Rennen in Budapest am Sonntag mit. Tiefes Mitgefühl gelte Marchionnes Familie und allen beim Formel-1-Team von Ferrari "in dieser schwierigen Zeit".
McLaren-Chef Zak Brown bedauerte den Verlust eines "großartigen Anführers und einer Ikone" der Automobilindustrie. (mit Material von dpa)
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