Dort, auf dem größten Automarkt der Welt, spielt die Musik. Porsche hat 2017 in China 71.508 Wagen verkauft – ein gutes Plus von zehn Prozent gegenüber 2016. Das Land ist zum zweiten Mal in Folge der größte Einzelmarkt.
Puttfarcken, promovierter Maschinenbauer, ist seit mehr als 20 Jahren bei Porsche. Er kam 1997 von Fiat. Zuletzt war er Vertriebschef in Deutschland. Den Posten gibt er nun an Alexander Pollich ab.
In China erwarten den 53 Jahre alten Manager drei Herausforderungen: Porsche stärker als Sportwagenhersteller zu positionieren, den Weg für den Taycan zu bereiten und die Händler im Aftersales fit zu machen.
Mehr als drei Viertel der verkauften Porsche in China sind keine Sportwagen, sondern SUVs. Doch die Chinesen sollen Porsche nicht bloß als SUV-Marke sehen. Dafür haben die Zuffenhausener jetzt das Porsche Experience Center in Schanghai eröffnet. Dort können Kunden die schnellen Sportwagen auf der Rennstrecke testen und das Erbe der Marke kennenlernen.
Puttfarcken erwartet vor allem ein harter Wettbewerb im Elektrobereich. Das erste rein elektrische Porsche-Modell wird 2020 nach China kommen. Der Taycan tritt dann gegen Audi e-tron und andere Premiumautos an. Der Verkauf des Taycan ist für Puttfarcken umso schwieriger, als Porsche-Kunden – junge, wohlhabende Chinesen – meist in hohen Apartmenthäusern ohne eigene Lademöglichkeit leben.
103 Autohäuser hat Puttfarcken unter sich. Die Händler haben sich bislang auf den Verkauf konzentriert. Nun wird es für Porsche entscheidend sein, die größer werdende Kundschaft auch in Aftersales und Service zu betreuen. Puttfarcken hat alle Hände voll zu tun.
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