Wie viele Daimler-Fahrzeuge sind mit einer Manipulations-Software ausgestattet – und ist diese tatsächlich illegal? Diese Fragen sollen bei einem Treffen zwischen Daimler-Chef Dieter Zetsche und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer geklärt werden. Im Vorfeld soll der Autobauer dem Ministerium dem "Spiegel zufolge" ein Angebot gemacht haben: Man werde zehntausende Autos freiwillig nachrüsten, darunter auch Baureihen, die bisher noch gar nicht unter Verdacht standen. Dafür fehlten aber Modelle in der Liste, bei denen die Behörden schon Indizien für eine Abschalteinrichtung gefunden hat.
Den Rückruf für den Vito und andere Modelle werde man nur akzeptieren, "wenn das KBA das Unternehmen nicht weiter mit Prüfungen behelligt". Sollte das wahr sein, wäre es ein starkes Stück. Um das Ministerium gnädig zu stimmen, soll Daimler zusätzlich einen Rückruf des Transporters Sprinter angeboten haben.
Streit um juristische Bewertung
Daimler hat auf der einen Seite zugesagt, mit den Behörden zusammenarbeiten und die Vorwürfe aufklären zu wollen. Auf der anderen Seite will sich der Konzern juristisch gegen den angeordneten Rückruf des Vito wehren. Die in den Motorsteuergeräten vorhandene Software betrachtet Daimler im Gegensatz zu den Behörden nicht als illegal.
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