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Mittwoch, 09. Mai 2018, 13.45 Uhr

Der Porsche-Retter - Wendelin Wiedeking:
"Luxus und Stütze passen nicht zusammen"

Porsche feiert 70 Jahre Sportwagen. Die Automobilwoche berichtet daher in loser Folge über die wichtigsten Personen und Ereignisse in der Geschichte des Sportwagenbauers. Heute: Wendelin Wiedeking. Er hat Porsche gerettet - und später fast ruiniert. Seine Entscheidungen prägen das Unternehmen bis heute.

Von Stefan Wimmelbücker
Wendelin Wiedeking: Der Manager war von 1992 bis 2009 Chef von Porsche, länger als alle anderen angestellten Manager bisher. Ohne seine Radikalkur stünde Porsche heute wesentlich schlechter da. (Foto: Porsche)
 
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Vergangenheit und Zukunft: Zwischen dem 356 und dem Mission E liegen 70 Jahre Entwicklungsarbeit. Ihre Gemeinsamkeit: Sie wurden gebaut, um Fahrspaß zu vermitteln. (Foto: Porsche)
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Anfang der 90er Jahre stand Porsche kurz vor der Pleite. Im Geschäftsjahr 1991 wurden nur noch 23.000 Autos verkauft, 1992 verbuchte das Unternehmen einen Verlust von 240 Millionen DM. Gründe dafür waren der stark gesunkene Dollarkurs, der die Rendite auf dem wichtigsten Markt einbrechen ließ, und die Modellpalette, die bei den Kunden kaum noch Anklang fand. Es gab bereits Übernahmegerüchte, die Wiedeking 2003 bei seiner Ernennung zum Ritters des Ordens wider den tierischen Ernst humorvoll kommentierte: "In Nippons Händen, welch' ein Graus – wie säh' dann heut' ein Porsche aus?"

Er hatte gut lachen, denn zu dieser Zeit ging es Porsche wirtschaftlich gesehen schon wieder deutlich besser. Davon profitierte Wiedeking auch persönlich, denn zum Ausgleich für sein vergleichsweise niedriges Fixgehalt und die Bereitschaft, mit seinem privaten Geld für Porsche zu haften, bekam er eine Umsatzbeteiligung. In Spitzenzeiten führte diese später zu Auszahlungen von über 100 Millionen Euro pro Jahr, was selbst VW-Chef Martin Winterkorn mit seinen 16 Millionen blass aussehen ließ.


Die Säulen des Erfolgs

Der Erfolg von Wiedeking als Porsche-Chef gründete auf mehreren Säulen: Zunächst einmal baute er radikal Arbeitsplätze ab, rund 2000 Mitarbeiter mussten das Unternehmen verlassen. Dann führte er mit Hilfe japanischer Experten neue Produktionsmethoden ein. Vor den Augen der Mitarbeiter zersägte er Regale in der Fabrikhalle, um die Lagerhaltung in der Produktion zu verringern und die Produktivität zu erhöhen.

Wiedeking selbst sprach von einem "Kulturschock", den er Porsche verpasst habe, von der "Kreativität des Zerstörens". Doch der Schock sei notwendig gewesen, rechtfertigte sich der Managers später, die von ihm verordnete Verschlankung der Produktion machte den verstaubten Sportwagenhersteller zum effizientesten Autobauer der Welt. Hinzu kam die Einführung attraktiver neuer Modelle.

Wiedeking habe einen autoritären Führungsstil gehabt und sei manchmal rüde im Ton gewesen, erinnern sich Mitarbeiter, was der Manager auch selbst bestätigte: "Ab und zu möchte ich mich nicht zum Chef haben." Der Druck auf die Arbeiter am Band stieg von Jahr zu Jahr. Andererseits stellte er aber auch eine Harley-Davidson als Belohnung für gute Ideen in Aussicht, sein Erfolg sicherte die Arbeitsplätze der Belegschaft.

Als er 2009 nach der verlorenen Übernahmeschlacht gegen VW seinen Hut nehmen musste, versammelten sich tausende von Mitarbeitern im strömenden Regen, um ihn mit Applaus zu verabschieden. Der Verlust der Unabhängigkeit, der die stolze Marke hart traf, wurde ihm nicht angelastet.


Riskanter Einstieg ins SUV-Geschäft

Mit der Einführung neuer Modelle, vor allem mit dem Cayenne, aber auch mit dem Cayman und dem Panamera, bewies Wiedeking unternehmerischen Weitblick. Vor allem der durchaus riskante Einstieg ins SUV-Geschäft, das der Marke bisher fremd gewesen war, hätte auch schiefgehen können. Zwar wurde der Cayenne zusammen mit VW entwickelt und auf der gleichen Plattform wie der Touareg gebaut, aber trotzdem bedeutete die Entscheidung ein Risiko für die Firma.

Mit dem Cayenne war Porsche einer der ersten Hersteller von Premium-SUVs und konnte vom SUV-Trend der 2000er-Jahre profitieren. Konkurrenten trafen erst Jahre später die Entscheidung, in dieses Segment einzusteigen, zu einer Zeit also, als Porsche mit dem kleineren Macan bereits das zweite SUV auf dem Markt hatte. Staatliche Subventionen, die Porsche für den Bau des Cayenne-Werks in Leipzig hätte bekommen können, lehnte Wiedeking ab: "Luxus und Stütze passen nicht zusammen."

Sein Nachfolger Matthias Müller hatte 2012, als das Werk für die Produktion des Macan ausgebaut werden sollte, weniger Skrupel. Der Boxster ging nicht auf Wiedeking zurück, seine Entwicklung war bereits Anfang 1992 beschlossen worden.

Seit dem Tiefpunkt 1995, als nur noch gut 19.000 Modelle verkauft wurden, ist der Absatz von Porsche rasant gestiegen. Im Jahr 2011 verkaufte die Marke erstmals mehr als 100.000 Autos, schon vier Jahre später waren es mehr als 200.000. Der Firmenchef genoss den Erfolg sichtbar und feierte ihn im Nadelstreifenanzug und mit dicken Zigarren.


Misslungene VW-Übernahme

Mitte der 2000er-Jahre schmiedete der vom Erfolg verwöhnte, nach Meinung einiger Kritiker sogar abgehobene Wiedeking mit seinem Finanzvorstand Holger Härter und zunächst mit Billigung der Eigentümerfamilien Porsche und Piech den Plan, sich am deutlich größeren VW-Konzern zu beteiligen. Später entstand daraus die Idee, VW zu übernehmen. Wiedeking wusste, dass er ein Risiko einging, er scheute es aber nicht: "Bedenkenträger muss man nach hause schicken", entgegnete der Chef Zweiflern. "Angst behindert das Denken." Porsche sicherte sich an den Börsen Optionen auf immer mehr VW-Anteile. Im Geschäftsjahr 2007/2008 führte das zu der skurrilen Situation, dass das Unternehmen mehr Gewinn als Umsatz verbuchte.

Die Idee war, genug Anteile zu erwerben, um einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zu schließen und sich dann an der vollen Kasse der Wolfsburger bedienen zu können. Auf diese Weise hätte VW am Ende seine eigene Übernahme bezahlt. Doch der Gegenwind aus Wolfsburg war heftig, zudem verhinderte das VW-Gesetz, dass das Land Niedersachsen überstimmt werden konnte. Der Versuch von Porsche, das Gesetz vor dem Europäischen Gerichtshof zu Fall zu bringen scheiterte, weil die Bundesregierung es so anpasste, dass es formal den Vorgaben des Gerichts genügte, die Vorrechte von Niedersachsen aber erhalten blieben.

Als schließlich noch die Finanzkrise kam und Porsche von den Banken keine Kredite mehr bekam, stand die Firma mit einem riesigen Schuldenberg da und musste sich mit dem Emirat Qatar einen externen Aktionär an Bord holen, um die Pleite zu verhindern. Wiedeking und Härter mussten das Unternehmen verlassen. Später wurden beide wegen des Verdachts der Marktmanipulation angeklagt.

Der Vorwurf lautete, sie hätten ihre Absichten, VW zu übernehmen, zu lange verschleiert. Beide wurden 2016 freigesprochen. Die Marke Porsche wurde in den VW-Konzern integriert, der wiederum zum Großteil der Porsche Holding SE gehört, die von den Familien Porsche und Piech kontrolliert wird.


Was bleibt

Als Vermächtnis von Wiedeking bleiben vor allem drei Punkte:

  • Porsche ist nach wie vor der profitabelste Autobauer der Welt
  • die Erweiterung der Modellpalette über die traditionellen Sportwagen hinaus
  • die Neuordnung der Eigentümerverhältnisse des VW-Konzerns

Zwar befürchteten nach der Übernahme einige Pessimisten unter den Porsche-Fans, der 911 werde sich demnächst viele Teile mit dem VW Golf teilen müssen, doch bisher sind solche Befürchtungen nicht eingetreten. Im Gegenteil, die Marke steht glänzend da und bereitet sich mit dem Mission E selbstbewusst auf die Zukunft vor. Dass sie dazu in der Lage ist, hat sie nicht zuletzt Wendelin Wiedeking zu verdanken.

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