Wenige Autohersteller werden so sehr mit einem Modell identifiziert wie Porsche mit dem 911. Auch wenn inzwischen SUVs den Löwenanteil am Verkauf ausmachen, bleiben die Sportwagen der Markenkern. Porsche ohne den 911 ist für die meisten Fans unvorstellbar. Aber wie zukunftsfähig ist das Konzept noch? Wie wandlungsfähig ist der Elfer?
Ferry Porsche hat einmal gesagt "Das letzte Auto, das gebaut werden wird, wird ein Sportwagen sein". Er konnte allerdings selbstfahrende Autos nicht voraussehen. Braucht man noch einen Porsche 911, wenn alle Autos autonom fahren? Oder stehen dann eher Komfort und die Unterhaltungselektronik im Innenraum im Vordergrund?
Hybridantrieb wird kommen
Im Zeitalter selbstfahrender Autos müsste der Spruch umgewandelt werden in "Das letzte konventionelle Auto, das gebaut werden wird, wird ein Sportwagens sein". Zukunftsforscher Lars Thomsen hat im Interview mit der Automobilwoche gesagt, dass es auch in 50 Jahren noch nicht-selbstfahrende Autos geben wird. Ebenso, wie es heute noch Reiter gibt, wird es dann Menschen geben, die das Fahren nicht als Mittel zur Fortbewegung, sondern als Hobby betrachten.
In den vergangenen mehr als 50 Jahren ist der Elfer mehr als einmal totgesagt worden. Trotzdem hat er bis heute überlebt. Die Kunden haben zwar viele Änderungen kritisiert, aber sie haben sie am Ende immer akzeptiert, egal, ob es sich um Wasserkühlung oder Turboaufladung handelte. Selbst ein Hybridantrieb im Elfer wird in der kommenden Generation eingeführt, wie Baureihenleiter August Achleitner im "Christopherus" bestätigt hat. Einen reinen Elektroantrieb soll es aber nicht geben. Vorerst nicht.
Ein autonom fahrender 911?
Vernetzung nutzt vor allem Leuten, die ihr Auto als Gebrauchsgegenstand sehen, um von A nach B zu kommen. Ein 911-Fahrer ist vielleicht auch dankbar für ein Navi, den Hinweis auf den nächsten Golfplatz oder die nächste Inspektion, aber viele andere Dinge braucht er nicht, weil für ihn der Weg das Ziel ist. Er fährt um des Fahrens willen. Das heißt nicht nur, dass er selbst fahren will, sondern es heißt auch, dass er nicht nebenbei telefonieren oder von zu viel Infotainment vom Fahrerlebnis abgelenkt werden will.
Ein selbstfahrender Porsche-Sportwagen? Undenkbar! Außer vielleicht, er ist auf den Fahrstil des Porsche-Markenbotschafters Walter Röhrl programmiert und umrundet die Nordschleife schneller als es die meisten menschlichen Fahrer könnten. Dann, aber nur dann, wäre es möglich, dass die 911er-Fahrer einen Autopiloten akzeptieren würden – abschaltbar, selbstverständlich. Was dachten Sie denn?
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