Volkswagen denkt offenbar über neue Strategien für die Beschaffung von Batteriezellen für Elektroautos nach, auch über den Bau eigener Batteriezellfabriken, berichtet die "Wirtschaftswoche". Der Konzern prüft demnach bei der Batteriezellenproduktion "alle Optionen, also Eigenfertigung, Joint Ventures oder auch den Zukauf von Firmen", erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber der Zeitschrift. Bislang kaufe der Konzern die Zellen für zweistellige Milliardenbeträge bei asiatischen Anbietern ein.
Ex-VW-Chef Matthias Müller, der im April von Herbert Diess abgelöst wurde, habe eigene Batteriezellfabriken noch ausgeschlossen. "So einen Blödsinn machen wir sicherlich nicht", hatte er 2016 erklärt. Sein Nachfolger Diess habe hingegen schon früher als VW-Markenchef dafür plädiert, dass die deutsche Autoindustrie eigene Batteriezellfabriken baue: "Ich bin der Meinung, wir brauchen eine Batteriefertigung in Deutschland. Das ist die Kerntechnologie der Elektromobilität."
Tesla verhandelt mit EU, Niederlande und Polen
Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" plant auch Tesla-Chef Elon Musk den Bau von Batteriezellfabriken in Europa. Schon 2015 sei er beim damaligen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel wegen einer Batteriezellfabrik vorstellig geworden. Es habe geheime Gespräche gegeben, aber keinen Durchbruch. Nun verhandelt Musk mit der EU-Kommission und den Regierungen der Niederlande und Polens, so das Wirtschaftsmagazin. (os)
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