Opel wird Ende nächsten Jahres mit der Produktion des neuen Corsa-Modells im spanischen Werk des PSA-Konzerns in Figueruelas bei Saragossa beginnen. Der Corsa wird dann nur noch in dem Werk hergestellt. Wie Opel-Chef Michael Lohscheller vor Journalisten sagte, soll die Produktion voraussichtlich im November 2019 starten. Ab 2020 soll dort dann auch eine reine Elektroversion des Autos hergestellt werden. Dies wäre dann der erste in Europa gebaute Vollstromer der Marke Opel. Lohscheller sagte: "Dies bedeutet für das Werk Saragossa einen wichtigen Fortschritt und den Beginn einer neuen Ära." Derzeit wird der Corsa auch in Eisenach gefertigt.
Für den Standort Saragossa hatte die Opel-Geschäftsführung erst Ende Januar mit Arbeitnehmervertretern eine Sozialvereinbarung erzielt. Die Mehrheit der Mitarbeiter hat einem Rahmenabkommen zugestimmt, das eine moderate Lohnentwicklung, stärkere Leistungsorientierung bei der Vergütung und flexiblere Arbeitszeitmodelle vorsieht.
Seit 1982 Opel Corsa aus Saragossa
Das für fünf Jahre geschlossene Abkommen soll laut Lohscheller zu einer Steigerung der Wettbewerbs- und der Leistungsfähigkeit des spanischen Standortes führen. Spanien sei für Opel und PSA ein wichtiger Markt. Zuletzt beschäftigte Opel in Saragossa 5389 Mitarbeiter, die 382.425 Fahrzeuge herstellten.
Das Werk baut seit 1982 den Corsa. Im vergangenen Jahr wurde auch die Produktion des Gemeinschaftsmodells mit PSA - Opel Crossland X/ Citroen C3 Aircross - aufgenommen.
Eisenachs Zukunft unklar
Die Zukunft des Werkes in Eisenach mit rund 1800 Mitarbeitern bleibt hingegen weiterhin unklar. Die Entscheidung für Saragossa habe keine direkten Auswirkungen, sagte der Eisenacher Betriebsratsvorsitzende Bernd Lösche der Deutschen Presse-Agentur. Der Verbund beider Werke sei unter der Regie von PSA aufgehoben worden. In Eisenach sind 2017 noch rund 52.000 Corsas montiert worden.
Bislang steht laut Opel nur fest, dass in Eisenach ein mittlerer Geländewagen auf einer PSA-Plattform gebaut werden soll. Ein zur gleichmäßigen Auslastung des Werkes dringend benötigtes zweites Modell wurde bislang nicht benannt. Derzeit läuft in Eisenach noch der Kleinwagen Adam vom Band, zu dessen Zukunft Opel bislang keine Aussagen getroffen hat.
Profitabel bis 2020?
Seit der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern im August 2017 steht Opel unter erheblichen Druck, Kosten einzusparen. In den deutschen Werken herrscht Kurzarbeit. Nach jahrelangen Verlusten sollen die Rüsselsheimer bis 2020 profitabel werden.
Im Unternehmensplan "PACE!" ist vorgesehen, dass es bis 2024 in allen europäischen Pkw-Baureihen von Opel auch jeweils eine Elektroversion geben soll. (dpa-AFX/gem)
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