Die französische PSA-Gruppe hat im zurückliegenden Jahr mehr Fahrzeuge als jemals zuvor verkauft. Sie wuchs vor allem dank eines rasanten Anstiegs der SUV-Verkäufe zum vierten Mal in Folge. Dennoch schaffte es die um Opel erweiterte Gruppe nicht, den ebenfalls stark wachsenden Rivalen Renault zu überflügeln.
Wie das Unternehmen mitteilte, stiegen die weltweiten Verkäufe 2017 auf 3,63 Millionen Einheiten. Ohne Opel legten die Verkäufe der drei Marken Peugeot, Citroen und DS um 2,6 Prozent zu auf 3,23 Millionen Einheiten.
Inklusive Opel/Vauxhall lagen die Verkäufe damit aber noch um 30.000 Einheiten über dem bisherigen Rekordjahr 2010, als PSA wegen der Verschrottungsprämien in mehreren Ländern auf 3,6 Millionen Einheiten gekommen war. In Europa konnte PSA mit seinen Stamm-Marken Peugeot, Citroen und DS erstmals seit 2010 wieder den Marktanteil steigern, und zwar um 0,3 Prozentpunkte auf 11,1 Prozent.
Opel und Vauxhall werden seit dem 1. August bei PSA konsolidiert. Beide ehemaligen GM-Marken kamen seit diesem Stichtag und somit für PSA relevant zusammen auf 403.900 Einheiten.
Renault hatte am Vortag für 2017 neuen Rekordverkäufe in Höhe von 3,8 Millionen Einheiten gemeldet.
Boom bei den SUVs
Den stärksten Schub erfuhr PSA 2017 nicht durch das Hinzukommen von Opel und Vauxhall, sondern durch einen Boom bei den SUVs. Seit Mitte 2016 hat der Autobauer fünf neue SUV-Modelle auf den Markt gebracht.
Peugeot verkaufte 2017 fast 600.000 SUVs und damit beinahe 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon entfielen allen 259.300 Einheiten auf den 3008, der 2017 zum "Car of the Year" gekürt worden war. Sehr gut verlief auch der Start des seit Oktober verfügbaren Citroen C3 Aircross mit bislang 35.400 Einheiten.
Der auf der gleichen Plattform wie der 3008 stehende Opel Crossland X kam auf 33.900 Einheiten.
Bestes Nutzfahrzeuggeschäft der Geschichte
Einen bedeutenden Beitrag zum Verkaufserfolg der Gruppe leisteten 2017 auch die Nutzfahrzeuge. Mit einem Plus von 15 Prozent auf 476.500 Einheiten verzeichnete PSA das beste LCV-Geschäft seiner Geschichte. Rechnet man die auf den Transportern aufbauenden Pkw-Versionen des Peugeot Traveler und des Citroen SpaceTourer hinzu, lagen die Verkäufe dieser Fahrzeuggruppe sogar bei 658.000 Einheiten.
Im Nutzfahrzeugsegment kommt PSA damit in Europa auf einen Marktanteil von 20,2 Prozent, ein Plus von 1,3 Prozentpunkten.
Enttäuschung in China
Eine bittere Pille musste PSA jedoch im Hauptwachstumsmarkt China schlucken. Dort sackten die Verkäufe um heftige 37,4 Prozent auf nur noch 387.000 Einheiten ab. Bereits im Vorjahr war PSA in China um 16 Prozent geschrumpft.
Angesichts dieser Entwicklung hat Konzernchef Carlos Tavares kurz vor Weihnachten den China-Verantwortlichen ausgetauscht und Carlos Gomes mit der Restrukturierung dieses Marktes betraut. Gomes hatte zuvor erfolgreich das Geschäft in Südamerika runderneuert.
"Erfolgreich nach oben entwickelt"
Peugeot-Markenchef Jean-Philippe Imparato zeigt sich sehr zufrieden mit dem Erreichten: "Wir haben unser Verkaufsziel von zwei Millionen Einheiten übertroffen und ein Rekordergebnis für Peugeot erzielt." Für den Ertrag der Marke sei auch die Entwicklung der Ausstattungslinien von Bedeutung: "Peugeot hat sich erfolgreich nach oben entwickelt und setzt seine internationale Expansion fort mit einem Anteil der außerhalb Europas verkauften Fahrzeuge von inzwischen 45 Prozent."
Citroen-Markenchefin Linda Jackson zieht ebenfalls eine positive Bilanz: "Wir haben in Europa die höchsten Verkaufszahlen seit sechs Jahren erzielt und haben Marktanteile sowohl im PKW- wie auch im Nutzfahrzeugsegment zurückerobert.
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